Mitmachen, ausprobieren und entdecken – die zweite Ausgabe der Design Biennale Zürich unter dem Motto «Play» will den Besuchern Design in einem spielerischen Rahmen näherbringen. Dafür gibt es sogar eine eigene Game Design Lounge. Gabriela Chicherio und Andreas Saxer verraten im Interview, auf welche Highlights sich die Besucher freuen dürfen.
Die Vorbereitungen gehen in die Endphase – gibt es bereits schlaflose Nächte?
Andreas Saxer: Nicht gerade schlaflose Nächte, aber bei so einem grossen Projekt denkt man natürlich auch zu Unzeiten daran. Da machen wir uns schon mal am Wochenende oder vor dem Schlafengehen Notizen.
Gabriela Chicherio: Ja, schlaflose Nächte sind nicht geplant. Es gibt sicher Situationen, wo man eigentlich was ganz anderes macht und Gedanken aufkommen, was man alles noch machen muss – aber zum Glück noch nicht in der Nacht.
Was hat sich seit der ersten Ausgabe verändert?
GC: Es gab verschiedenste Änderungen, die grosse Chance, die wir haben, ist, dass die Veranstaltung alle zwei Jahre stattfindet, so können wir uns weiterentwickeln, Anpassungen machen und haben dazwischen Zeit, um alles zu überdenken. Deshalb gibt es ein viel dichteres Programm, insgesamt werden ca. 40 Positionen in Gruppenausstellungen an den drei Hauptstandorten (Werkstadt Zürich, Museum für Gestaltung und Alter Botanischer Garten) gezeigt. Zudem gibt es am Donnerstag ein Opening in der Werkstadt, wir haben die Konferenz gestrafft und konnten mehr Partner gewinnen. Dazu kommt, dass wir mit Holland ein Gastland haben.
AS: Neu ist auch, dass es Offspaces geben wird, das sind Unternehmen, die sich einbringen können und ihre Sicht auf unser Thema «Play» zeigen – und das an Örtlichkeiten, die sich über die Stadt verteilen.
Das Motto «Play» lässt viel Raum für Interpretationen. Was stellen Sie sich darunter vor?
GC: Wir wollen Spiel und Methode erlebbar machen und zeigen, welche Rolle Design in unserem Leben spielt. Wir zeigen vor allem Projekte, die mit unseren antrainierten Wahrnehmungsmustern und Körperbildern spielen und das Feld des Möglichen ausloten sowie Erwartungen und Regeln brechen. Im Museum für Gestaltung befindet sich während der Biennale zum Beispiel die Swiss Game Design Lounge. Dort kann man experimentelle Games ausprobieren, die aber zugleich einen hohen gestalterischen Anspruch haben. Während wir in der Werkstadt eher analoge und digitale Installationen zeigen.
AS: «Play» versteht man hier als Methode, Strategie und auch als untersuchender Prozess, den wir dem Publikum näherbringen wollen.
GC: Und der dritte Teil, ein Design Parcours, wird im Alten Botanischen Garten stattfinden. Dieser ist frei vom Vita Parcous inspiriert und wird von verschiedenen Designerinnen und Designern entworfen und soll physische Erlebnisse schaffen.
Auf welche Highlights freuen Sie sich besonders?
GC: Wir werden natürlich viele Highlights haben und versuchen, auch neue Projekte zu zeigen. Weil wir auch einen forschenden Anspruch haben, gibt es viele interessante Projekte, die sonst oftmals gar nicht gezeigt werden. Somit ist bereits die Breite der Projekte interessant. Ich persönlich freue mich auf den Design Parcours, weil dort viele Projekte erst noch am Entstehen sind.
AS: Mir fällt es schwer, ein Highlight herauszupicken, weil ich die Bandbreite toll finde, die wir haben. Aber generell freue ich mich darauf, die Autoren hinter den Projekten live zu erleben. Ein Projekt kommt von Daniel de Bruin aus Holland. Es heisst
Moniac, eine übergrosse Murmelbahn, die ein Wirtschaftsmodell darstellt, wo man Murmeln investieren, aber auch verdienen kann. Wir zeigen das 1:1, und das ist sicher ein grosses Erlebnis.
Design Biennale Zürich
29. August bis 1. September 2019
Weitere Informationen zum Programm, Öffnungszeiten und Tickets finden Sie unter www.designbiennalezurich.ch