«Mar plus Ask»

Berlin-Kreuzberg

Das Architektenpaar «Mar plus Ask» ist neben Berlin ausserdem in Valencia ansässig.

 

Hier in Kreuzberg, dort wo Berlins multikulturelles Leben am stärksten pulsiert, verwandelten «Mar plus Ask» einen ehemalige Supermarkt in ihr neues Zuhause, inklusive Studio. Die Räumlichkeit mit einer Fläche von 180 Quadratmetern war in einem schlechten ­Zustand und hatte verschwindend wenig Charme. Doch das Paar erkannte das Potenzial des Gebäudes: Vier Meter hohe Decken und die Möglichkeit, einen eigenen privaten Garten mitten in der Stadt zu verwirklichen, sprachen für das Objekt und einen radikalen Umbau. Die Renovierung inkludierte eine komplette Neustrukturierung der Fläche. Wände wurden hinzugefügt und entfernt, ­sodass der private Bereich der Wohnung für Kunden nicht direkt sichtbar ist. 
Für sich wollten die beiden einen Rückzugsort schaffen, um inmitten des hektischen Grossstadtgetümmels Ruhe zu finden. «Wir versuchen immer unsere Arbeiten möglichst stimmig zu gestalten – aus historischer und funktionaler Sicht», erklärt das Kreativduo und führt weiter aus: «Es muss sich aber auch richtig anfühlen. Das bedeutet, wir horchen in jeden Ort intensiv hinein, bevor wir unsere eigenen Ideen spielen lassen. So wirkt das Endergebnis für uns natürlich.»

 

Den grossen Tisch fertigten die beiden aus Bauholzresten. Auch die Eichenholzfenster entstanden nach einem Eigenentwurf. Sie sorgen für ausreichend Licht.

«Der Dinosaurier», wie die beiden ihre Kochinsel nennen, wurde direkt vor Ort aus Beton in Form gegossen.

Der kleine Arbeitsplatz im Schlafzimmer bietet einen Ausblick über den grünen Garten des Grundstücks.

Die Materialwahl der Oberflächen wirkt sanft in Kombination mit den textilen Leinenstoffen.

Gestalterisches Gesamtkonzept

Mit Bedacht wurden die einzelnen Elemente aufeinander abgestimmt. Der geschliffene Betonboden sowie die «unbeschwerte» Gipsoptik der Wände ziehen sich durch alle Räume. Dieselbe Oberflächenbehandlung wurde auch bei den rahmenlosen Türen und dem Wandschrank im Wohnbereich gewählt. Die sanfte wolkenartige Textur bricht die harte geometrische Linienführung des Innenraums wieder auf. So entsteht ein unaufgeregtes und harmonisch fliessendes Raumkonstrukt – ganz selbstverständlich. 
«Nur dann, wenn man etwas wirklich Wichtiges zu sagen hat, sollte man hervortreten und gestalterisch laut sein. Alles andere ist  nur Schreien nach Aufmerksamkeit», erklären die Architekten. So heben sich tatsächlich nur wenige Teile des Hauses von den restlichen ab. Zum Beispiel die 3 Meter hohen ­Eichenholzfenster – Eigendesign, in Dänemark produziert. Sie öffnen den Blick in den Garten des Innenhofs. Herzstück ist, was Mar und Ask «den ­Dinosaurier» nennen: Die 3,60 Meter lange Kücheninsel. Sie wurde direkt vor Ort aus Beton  in Form gegossen. Gleich daneben gesellt sich ein drei Meter langer Esstisch, welchen das Paar aus dem übrig gebliebenen Holz der Baukonstruktion fertigte.

Den gesamten Artikel mit weiteren Fotos finden Sie in der Ausgabe 06/2018 von Atrium.