Zürich mag im internationalen Vergleich kompakt sein, lässt man hier jedoch den Blick über die Dächer und an den Hochhäusern vorbei schweifen, kommt ein ungewohntes Gefühl von Grossstadt auf. Die moderne Wohnung im Herzen von Zürich Wipkingen war vor zehn Jahren ein wahrer Glücksgriff. Das Quartier war Erhard Schwendimann, Chief Sales Officer bei Jelmoli, bereits bestens vertraut, denn hier, nahe an der Limmat, ist er selbst aufgewachsen. Heute lebt er mit seinem Partner, Mario Koch, in dieser modernen Stadtwohnung. «Mir gefällt vor allem die Aussicht, die Offenheit und Transparenz. Am Tag, wenn es schön ist, sieht man bis zu den Glarner Bergen und bei Schnee die weis-sen Hügel. Und nachts wenn die Tower rund herum leuchten, fühlt es sich ein wenig an, als wäre es ein kleines New York», schwärmt Erhard Schwendimann. «Zudem ist die Wohnung sehr gut isoliert und wir können hier auch mal laut Musik hören, denn meistens endet ein Abend mit Gästen darin, dass ich meine Playlist abspiele und wir alle tanzen.» An diesem Montagmorgen zeigt sich allerdings ein anderes Bild – ein ruhiger Tagesstart ist ihm nämlich ebenso wichtig.
Woher kommt dein feines Gespür für Ästhetik?
Erhard Schwendimann: Meine Eltern hatten ein Lederwarengeschäft und fertigten Handtaschen für kleine Läden an. So bekam ich schon früh einen Bezug zum Handwerk, zu Leder und schönen Materialien. Zudem habe ich in verschiedenen Firmen gearbeitet, wie etwa Bally, wo ich am Schluss für den europäischen Markt zuständig war. In dieser Zeit hatte ich immer mit schönen Produkten, Materialien und Architektur zu tun. Zudem bin ich ein Genussmensch und liebe es, Gastgeber zu sein. Zu spüren, dass sich die Gäste wohlfühlen und Freude haben – sei es bei Jelmoli oder zu Hause – ist für mich etwas sehr Schönes.
Was ist das ideale Gastgeschenk?
ES: Eine Duftkerze – das ist persönlich und sie machen eine schöne Atmosphäre. Auch wenn man den Duft nicht immer wahrnimmt, ist es so wie Musik, es schafft ein schönes Hintergrundambiente.
Wer wäre dein Wunschgast?
ES: Tom Ford fände ich cool. Wahrscheinlich wäre ich dabei total gestresst, aber ich würde mich gerne mit ihm über Privates und Berufliches austauschen. Wir sind etwa im gleichen Alter, und ich fände es interessant, mit ihm über das Leben, Veränderung, Familie und Ästhetik zu sprechen.
Was ist dein Spezialgericht?
ES: Wenn wir Gäste haben, möchte ich gerne so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen und deshalb ist es meistens etwas, das man gut vorbereiten kann. Mein Klassiker ist Poulet im Teig, ich habe es schon so oft gemacht, dass es mir immer gelingt.
Was darf in deinem Kühlschrank nicht fehlen?
ES: Champagner.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
ES: Ich mag Klassiker und eher Zeitloses. Zum Beispiel liess ich unseren Holztisch von einem Schreiner machen, weil ich eine klare Vorstellung hatte und diese gewünschte Einfachheit nirgends fand. Ich besitze auch ein paar Vintageteile, aber ich bin kein Design-Freak. Mir ist die Funktionalität wichtig, ein Sofa muss für mich bequem sein und nicht nur schön aussehen.
Wofür gibst du gerne viel Geld aus?
ES: Für Reisen, auserwählte Wohnobjekte oder hochwertige Kleidung. Ich habe lieber weniger, dafür gefällt es mir auch wirklich.
Was gefällt dir in Bezug aufs Wohnen?
ES: Ich mag klare, rechteckige oder runde Formen, aber nicht zu verspielt. Bei mir ist vieles unifarbig, ich mag es monochrom, gemischt mit ein paar Farben. Früher war bei mir alles schwarz, auch die Kleidung aber in den letzten Jahren haben Farben mehr Raum bekommen. Rot ist eine wichtige Farbe für mich und Metallic find ich wahnsinnig spannend. Ich mag vor allem Zeitlosigkeit, ich renne keinen Trends nach.
Wo findest du Inspiration?
ES: In Magazinen, ich schaue zwar viel digital nach, aber ich habe auch viele Magazine, Fotobücher, die ersten Wallpaper-Magazine oder uralte Gianni-Versace-Kataloge – Fotografie ist etwas, was mich wahnsinnig inspiriert.
Was ist dein Lieblingsstück in der Wohnung?
ES: Der schwarze Ledersessel im Wohnzimmer. Das war einer meiner ersten Designstücke und kostete damals viel Geld für das, was ich verdient habe. Er begleitet mich bereits seit über 30 Jahren durch verschiedene Wohnungen und es ist ein Sessel, worauf man auf verschiedenste Art sitzen und herumlümmeln kann. Auch Gäste verbringen in ihm gerne Zeit. Zudem habe ich wunderbare Kristallgläser von Bacarrat, zwei davon habe ich zu einem Geburtstag geschenkt bekommen. Als wir wegen Corona eine Ferienreise absagen mussten, habe ich mich entschieden, dass wir die Gläser um vier weitere Stücke ergänzen, sodass alle Gäste aus so schönen Gläsern trinken können.
Wo verbringst du am meisten Zeit zu Hause?
ES: Am Morgen im Wohnraum, mein Morgenritual besteht aus Zeitung holen und Kaffee trinken – dafür stehe ich früh auf und nehme mir jeden Morgen mindestens eine Stunde Zeit. Abends bin ich viel in der Küche und am Tisch, da wir beide gerne kochen und Gäste haben. Zudem lese ich auch gerne im Bett, das begleitet mich in den Schlaf.
Im Schlafzimmer hängt eine riesige Aufnahme von einer wunderschönen Bergwelt, was ist die Geschichte hinter dem Bild?
ES: Mein Partner ist aus dem Unterengadin, und immer wenn es hier im Winter grau ist, muss er in die Berge gehen. Mit diesem Bild konnte ich ihm die Berge und den blauen Himmel nach Zürich holen, damit er immer damit aufwacht.
Die Serie Homestories ist eine Co-Produktion des Archithema Verlags und Jelmoli. Zusätzliche Informationen zu den Wohnaccessoires sowie Produkte, die zum Einrichtungsstil von Erhard Schwendimann passen, finden Sie unter www.jelmoli.ch oder vor Ort bei Jelmoli an der Bahnhofstrasse, im Lifestyle House und Sports House im Circle oder im Airside am Flughafen Zürich.