Zeit für Neues

Interview mit Nadja Stäubli

Unaufgeregt unkonventionell: Nadja Stäubli ist das Gesicht hinter dem Label SULA.

Bewegt man sich in der Design- und Interiorwelt, kommt man um das Label Schönstaub nicht herum. Designerin und Gründerin Nadja Stäubli bringt mit verspielten und unkonventionellen Designs Farbe und Freude ins Wohnzimmer. Herzstück der Kollektion ist bis heute der Teppich «Nebula». Nach zehn Jahren überrascht das Label nun mit einem Rebranding und nennt sich fortan Sula. Wir haben Nadja Stäubli in ihrer charmanten Wohnung mitten in Zürich besucht und über ihre Pläne gesprochen.  

Ein Tisch steht in einem Atelier mit bunten Farben und einem Bild.

Nadja Stäublis Zuhause zeigt sich ähnlich bunt und verspielt wie die Bewohnerin selbst.

Eine kleine Schale in grün.

Nadjas feines Gespür für Farben und Details zeigt sich in allen Ecken.  

Eine Vase mit Blumen in lila steht auf einem Sideboard.

Für Freunde und Familie kocht Nadja gerne ein Vegi-Curry oder Truthahn mit den klassischen Beilagen für Thanksgiving.

Schönstaub nennt sich seit Oktober 2022 Sula – wie kam es dazu?
Nadja Stäubli: Wir wurden von einer deutschen Firma angeklagt, die auch das Wort Schön im Namen hat. In der Schweiz haben wir gewonnen, aber dann haben sie uns in Deutschland angeklagt. Das ist pure Schikane, und sie wollten uns kleinkriegen. Nach so vielen Jahren entschied ich mich nun für einen Namenswechsel, das Geld investiere ich lieber in die Firma und nicht in den Rechtsstreit. Ich bin absolut enttäuscht, dass in dieser Branche solche Brands noch unterstützt werden. Ein weiterer Grund ist, dass unsere Produkte schon weltweit erhältlich sind, und wir planen eine grössere internationale Expansion. Dafür ist der wunderschöne Name Schönstaub leider nicht passend. Es war für internationale Kunden sehr schwierig, ihn auszusprechen.

Das war ein langer und sicherlich schwieriger Prozess, wie fühlt es sich heute für dich an?
NS: Ich bin ein sehr emotionaler Mensch,  und es war schwer, mich vom alten Namen zu verabschieden – es stecken zehn Jahre Arbeit, Erinnerung und Liebe darin. Aber ich glaube sehr fest an das Label, und der neue Name fühlt sich absolut richtig an. 

 

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Sula – hat der Name eine Bedeutung?
NS: Es ist eine Hommage an meine verstorbene Mutter, sie hiess Ursula. Daher die Kurzform Sula. Sie war und ist mein absolutes Vorbild, eine Kämpferin und Vertreterin aller Werte, die tief in mir verankert sind.

Was können wir von Sula erwarten, wirst du mit dem neuen Namen auch neue Wege gehen?
NS: Alle, die unser Label in den letzten zehn Jahren verfolgt haben, wissen, dass wir keinen konkreten roten Faden in unserer Gestaltung haben. Diese Freiheit werden wir weiterhin zelebrieren und bestimmt viel Neues ausprobieren. Ich hoffe, wir werden international neue Wege gehen und unsere Produkte vielen Menschen zugänglich machen.

Mit dem Label Schönstaub hatte sich Nadja Stäubli vor zehn Jahren selbstständig gemacht.

Mix and Match – bei Nadja Stäubli findet man klassische Vintage-Möbel neben Eigenkreationen. 

Nadjas Lieblingsplatz ist das lichtdurchflutete Wohnzimmer – hier verbringt sie am liebsten Zeit mit ihrer Familie. 

«So kitschig es ist, Inspiration bekomme
ich vom Reisen und vom Herumkommen im Leben.»  

Welche Person hast du im Kopf, wenn du neue Objekte und Wohnaccessoires kreierst?
NS: Ich habe keine konkrete Person im Kopf, unsere superdiverse Kundschaft freut mich am meisten. Aber natürlich designe ich für meine Bubble, wir wollen hochqualitative Produkte in einem guten Preissegment anbieten können.

Welche neuen Produkte sind hinzugestossen?
NS: Für Weihnachten kommen wieder neue Produkte. Wir haben handgemachte Kerzen, Schneidebretter, neue Keramik und zum ersten Mal auch Gläser und Glaskrüge.

Wie verbringst du die Feiertage?
NS: Ich liebe kitschige Weihnachten sehr. Am liebsten mit Schnee, unserem traditionellen Weihnachtsmenü und schöner Musik – und am besten in den Bergen.

Über welches Geschenk freust du dich am meisten?
NS: Über Kunst von Freunden. 

Du hast einen kleinen Sohn, wie hat sich das Wohnen verändert, seit du ein Kind hast? 
NS: Am Anfang war es noch ziemlich gleich wie vor dem Kind, aber je älter er wird, desto mehr Dinge liegen herum. Man räumt definitiv mehr auf, aber ich finde, wir haben eine gute Balance gefunden zwischen kinder- und designfreundlich. 

Ein blaues Sideboard mit bunten Details.

In der Wohnung lassen sich humorvolle Dekoelemente, aber auch Erinnerungsstücke wie das Bild von Nadjas Mutter finden.

Blick auf einen Stuhl und einem Spiegel.

An ihren Bildern hängt Nadja Stäubli am meisten – viele stammen von Freunden. 

«Ich glaube fest an das Label, und der neue Name fühlt sich
richtig an.»  

Welches ist dein Lieblingsmöbel?
NS: Das wechselt ständig. Wir stellen auch konstant Möbel und Räume um. Aber eines meiner Lieblingsstücke ist das «Quaderna»-Bänkli von Zanotta – und mein Vintage-Breuer-Stuhl.

Wohnst du anders, seit du täglich mit dem Thema Design konfrontiert bist?
NS: Ja, definitiv. Ich befasse mich viel intensiver damit – besuche Messen, kaufe Magazine etc. Ich habe viele eigene Produkte zu Hause und ich denke, im Alter investiert man mehr ins Wohnen als noch im Studium. 

Woher holst du deine Inspiration für Sula, aber auch für deine Wohnung?
NS: So kitschig es sich anhört: meistens vom Reisen, vom Herumkommen im Leben und in der Welt.

Wie viele Wohnaccessoires von Sula findet man in deiner Wohnung?
NS: Sehr viele. Alle Teppiche, alle Towels, viele Kissen und alle Trays. 

 www.sulaworld.com

Eine Frau sitzt auf einem Stuhl und schaut in die Kamera.

Mit Sula will Nadja Stäubli jetzt auch vermehrt internationale Wege gehen.