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Veranstaltungskalender Dezember 2022

Mit einer fremden Person einen Nachmittag im Museum verbringen, die unbekannten Seiten grosser Künstlerinnen entdecken oder auf Pop-up-Weihnachtsmärkten die letzten Designgeschenke erwerben – hier kommen unsere Veranstaltungsempfehlungen für den Monat Dezember:

Polstermöbel vermitteln Komfort und Behaglichkeit. Doch reduziert sich deren Betrachtung zu oft nur auf ihr äusseres Erscheinungsbild. Dabei ist gerade ein Blick ins verborgene Innere der Stühle und Sessel eine Reise in Geheimnisse, in geschnürte und gefederte Konstruktionen, die sich nicht selten als handwerkliche Meisterwerke erweisen. Die Ausstellung Besessen. Die geheime Kunst des Polsterns spürt den Möbeln und ihrem Innenleben nach und zeigt auf, warum das Polstern immer auch Teil einer Kultur- und Sozialgeschichte ist.

Bis 26. März 2023, www.grassimak.de

Niki de Saint Phalle (1930–2002) ist unbestritten eine der wichtigen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Weltweit bekannt geworden ist sie vor allem durch ihre bunten Frauenkörper-Plastiken «Nanas», die von einer scheinbar unbekümmerten Fröhlichkeit zeugen. Aber Niki de Saint Phalles Schaffen ist weit mehr. Ihr Gesamtwerk ist überraschend facettenreich – exzentrisch, emotional, düster und brutal, humorvoll, hintergründig und immer wieder herausfordernd. Bis zum 08. Januar 2023 zeigt das Kunsthaus Zürich eine Retrospektive mit rund 100 Werken der aussergewöhnlichen und vielseitig begabten Künstlerin.

Bis 08. Januar 2023, www.kunsthaus.ch

Die 1950er bis 1970er Jahre zählen wohl zu einer der experimentierfreudigsten Phasen in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Während dieser Zeit nämlich entstanden eine Reihe an Arbeiten mit akustischen Klängen – von der Stille über Krach bis zur klassischen Partitur. Einer der bekanntesten Künstler unter ihnen ist dabei Jean Tinguely, aber auch Bruce Nauman nutzte immer wieder Sound in seinen Arbeiten. Die Ausstellung On Air in den Kunstmuseen Krefeld widmet sich der Macht der Klänge und Geräusche und gibt Einblicke in diverse Arbeiten mit Geräuschen.

Bis 26. März 2023, www.kunstmuseenkrefeld.de

Nach zwei Jahren (Zwangs-)pause öffnet das Designfestival Design Schenken wieder seine Türen. Vom 02. bis 04. Dezember laden über 90 Schweizer Brands in der Eventlocation Viscosistadt in Emmenbrücke dazu ein, aussergewöhnliche und ausgeklügelte Weihnachtsgeschenke zu entdecken. Die Aussteller stammen aus den Bereichen Schmuck, Mode, Taschen, Möbel, Keramik, Wohnaccessoires sowie Papeterie, Spiele und Deko.

02. – 04. Dezember 2022, www.designschenken.ch

Worldmaking zeigt das Schaffen von Kapwani Kiwanga, der diesjährigen Gewinnerin des renommierten Zurich Art Prize. Kiwanga (*1978) studierte Anthropologie und vergleichende Religionswissenschaften, ehe sie sich der Kunst verschrieb. In ihren Arbeiten widmet sie sich denn auch geistes- und sozialwissenschaftlichen Recherchetätigkeiten, die sie an Nebenschauplätze dominanter historischer Narrative führen.

Bis 15. Januar 2023, www.hauskonstruktiv.ch

Die Ausstellung Lubaina Himid. So Many Dreams, welche farbenprächtige Gemälde, poetische Texte und Klanginstallationen umfasst, ist eine einzigartige Gelegenheit, die Bandbreite und den Reichtum der Arbeit von Lubaina Himid zu entdecken. Die Britin (geb. 1954 in Sansibar), die unter anderem für ihr Engagement im Black Arts Movement der 1980er-Jahre bekannt wurde, zählt zu einer der einflussreichsten Vertreterinnen der zeitgenössischen Kunst. Anhand einer Reihe von Fragen lädt Lubaina Himid in der grossen Einzelausstellung dazu ein, über den Aufbau der Umwelt, Geschichte, persönliche Beziehungen und Konflikte nachzudenken, die unser Leben prägen.

Bis 05. Februar 2023, www.mcba.ch

Die Kunstplattform supportyourlocalartist.ch und der Vintage Online-Marktplatz Kurato eröffnen vom 03. - 24. Dezember 2022 einen weihnachtlichen Pop-up Store im ersten Obergeschoss des Bahnhof Bern. Zu entdecken gibt es dort zahlreiche Vintage-Möbel und Deko-Objekte, sowie ausgewählte Artikel von Schweizer Künstler*innen aus den Bereichen Illustration, Grafik, Fotografie und Design. Workshops und Lesungen runden das Programm ab.

03. bis 24. Dezember 2022, www.kurato.ch

Frauen haben zur Entwicklung des modernen Designs entscheidende Beiträge geleistet – sei es als Gestalterinnen von Möbeln, Mode, Grafik oder Industrieprodukten, als Architektinnen, Unternehmerinnen oder Professorinnen. Trotzdem wurden ihre Leistungen lange nicht angemessen gewürdigt. The Bigger Picture: Design – Frauen – Gesellschaft macht das Schaffen von Designerinnen über einen Zeitraum von 120 Jahren sichtbar. Die Schau im Gewerbemuseum Winterthur erweitert dabei die Ausstellung Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute vom Vitra Design Museum mit zeitgenössischen Positionen aus dem Schweizer Kontext. 

Bis 14. Mai 2023, www.gewerbemuseum.ch

Mehr als 25 Museen aus der ganzen Schweiz laden in der Adventszeit mit der Aktion TiM – Tandem im Museum Menschen dazu ein, sich im Museum zu begegnen und gemeinsam eine Geschichte zu erfinden. Dafür braucht es nicht viel, nur Neugierde auf ein Museum und die Lust, einen anderen Menschen kennen zu lernen. Aus den rund 200 TiM-Guides sucht man sich online eine*n aus, der oder die einen auf einem Besuch in eines der beteiligten Museen begleitet. Die TiM-Guides sind dabei keine Museumsführer*innen im herkömmlichen Sinn, vielmehr geht es bei der Aktion um die Begegnung im Museum: Gemeinsam mit dem TiM-Guide sucht man sich nämlich ein Werk aus und erfindet zu zweit eine Geschichte dazu.

www.tim-tam.ch

Der Schweizer Designpionier Willy Guhl (1915–2004) entwarf weltbekannte Sitzmöbel wie den Strandstuhl für Eternit oder Europas erste Sitzschale aus Kunststoff und hat als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich (heute ZHdK) Generationen von Schweizer Gestalter*innen geprägt. Nützliches, materialgerechtes, langlebiges und für alle zugängliches Design waren ihm wichtig. Die Ausstellung Willy Guhl: Denken mit den Händen im Museum für Gestaltung Zürich gibt ab dem 9. Dezember Einblick in sein ganzheitliches und praxisorientiertes Schaffen und bietet darüber aus Gelegenheit, selbst Hand anzulegen.

09. Dezember 2022 bis 26. März 2023, www.museum-gestaltung.ch 

Im 17. und 18. Jahrhundert waren Schlittenfahrten den wohlhabenden Familien vorbehalten. Nach dem Vorbild europäischer Fürstenhöfe liessen sie sich in prunkvollen Gefährten durch die Winterlandschaft ziehen. Mindestens so wichtig wie der Ausflug war dabei der Auftritt, denn die Schlitten waren vor allem eines: Statussymbol. Das Landesmuseum besitzt eine einmalige Sammlung solcher Schlitten und zeigt diese erstmals in dieser Form in der Ausstellung Prunkvolle Schlitten.

Bis 02. April 2023, www.landesmuseum.ch

1982 erhielt die französische Künstlerin Fabienne Verdier (*1962) als erste ausländische Studentin ein Stipendium für die Kunsthochschule in Sichuan/China, wo sie – nach der Kulturrevolution – bei einem der letzten noch lebenden Meister der traditionellen chinesischen Kunst Kalligrafie und klassische chinesische Malerei studierte. Seit ihrer Rückkehr nach Frankreich 1993 hat sie ihre unverwechselbare künstlerische Sprache entwickelt, die auf eindrückliche Weise die östlichen Kunstauffassung mit den Eigenheiten der abstrakten gestischen Malerei des Westens nach 1945 verbindet. Das Saarlandmuseum zeigt nun mit Im Auge des Kosmos die erste Überblicksausstellung von Fabienne Verdier in Deutschland.

Bis 26. Februar 2023, www.modernegalerie.org/de

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