Nach langer Zwangsschliessung sind die Museen endlich wieder geöffnet – und bereichern uns mit schillernd bunten, vielfältigen und faszinierenden Ausstellungen. Unsere Empfehlungen für den Monat März:
Ob beim Basteln oder in der Hightech-Ingenieurskunst – nichts kommt ohne Verbindungen zustande. Zwei Dinge stabil miteinander zu verbinden ist so etwas wie die Uraufgabe der Konstruktion – und damit auch für Design und Architektur. Die Vielfalt an Materialien, Formen und Lösungen, die für «U-Joints» eruiert werden konnte, ist verblüffend. Dieser immensen Bandbreite widmet sich das gleichnamige Projekt von Andrea Caputo und Anniina Koivu. In Winterthur werden nun die jüngsten Ergebnisse präsentiert
Bis 09. Januar 2022
Die Berlinische Galerie widmet sich am Beispiel Berlins der Architektur und dem Städtebau der 1980er Jahre in der BRD und der DDR. Überall auf der Welt wurde damals nach neuen Formen innerstädtischen Wohnens oder nach einem Rückbezug auf ortsspezifische Bautraditionen gesucht und auch in Berlin auf beiden Seiten der Mauer erprobt. Die Ausstellung «Anything Goes?» untersucht, was und wer die Bauten und Visionen prägte.
Bis 16. August 2021
Die italienische Gruppe Memphis zählt zu den wohl aussergewöhnlichsten Erscheinungen im Design der letzten Jahrzehnte. Mit ihren schrillen Farben und Mustern wirkten die Memphis-Entwürfe wie aus dem Comic entsprungen und prägten einen völlig neuen Look, in dem sich Popkultur, Werbeästhetik und Postmoderne zu einem wilden Mix verbanden. Anlässlich des 40. Gründungsjahres der Gruppe bietet die Ausstellung «Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz» in der Vitra Design Museum Gallery einen Einblick in die bunte Welt.
Bis 23. Januar 2022
Schriftstellerin, Journalistin, Fotografin, Reisende – Annemarie Schwarzenbach ist eine der schillerndsten Figuren der modernen Schweizer Kulturgeschichte. Ihre Bilder und Texte stehen in engem Zusammenhang und dokumentieren die gewaltigen Umbrüche der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg aber auch private Themen wie Heimatlosigkeit, Homosexualität oder das Ausbrechen aus klassischen Geschlechterrollen. Und nicht zuletzt zeigen sie ihre ungebrochene Leidenschaft für das Reisen selbst – dem «Aufbruch ohne Ziel».
Bis 09. Mai 2021
Anlässlich seines 35-jährigen Bestehens richtet das Museum Haus Konstruktiv eine spektakuläre Sammlungsausstellung aus. Unter dem Titel «Reset» werden ausgewählte Neuzugänge zusammen mit herausragenden, schon länger nicht mehr gezeigten Sammlungswerken präsentiert. Neu produzierte Arbeiten von vier jungen Schweizer KünstlerInnen ergänzen die Werkauswahl und veranschaulichen, in welche Richtung sich die Sammlung künftig entwickeln wird.
Bis 16. Mai 2021
Die Ausstellung Città irreale vereint raumgreifende und skulpturale Arbeiten aus den Beständen des Kunstmuseums St.Gallen, die sich allesamt auf einen sozialen Kontext beziehen, von architektonischen Behausungen bis hin zu Objekten der alltäglichen Dingwelt. In einer Kooperation mit dem Theater St. Gallen werden in einem theatralen Audiowalk die Kunstwerke zu akustisch belebten Lebensräumen einer «città irreale», einer Stadt, die es nicht gibt, aber geben könnte.
Bis 16. Mai 2021
Die aktuelle Ausstellung «Big City Life» im Cartoonmuseum Basel zeigt die Arbeiten von zwölf renommierten Comickünstlerinnen und -künstlern aus Europa und den USA, die sich in ihrem Werk mit dem Leben in der Grossstadt beschäftigen. Genauso eigenwillig und vielseitig wie deren Blickwinkel sind ihre Werke: sie brandmarken die Stadt als Ort der Laster und feiern sie als Labor der Moderne, zeigen ihr Chaos und entdecken ihre Poesie.
Bis 20. Juni 2021
Auguste Rodin (1840-1917) wie auch Hans Arp (1886-1966) zeichnet eine einzigartige künstlerische Innovationskraft und Experimentierfreude aus. Beide schufen mit ihren Bildhauereien und Skulpturen Werke, die ihre Zeit stark geprägt haben und bis heute aktuell geblieben sind. Erstmals in einer Museumsausstellung trifft nun das bahnbrechende Schaffen Rodins auf das einflussreiche Werk Arps und macht in dieser Gegenüberstellung ihre künstlerischen Verwandtschaften aber auch Differenzen ersichtlich.
Bis 16. Mai 2021
Die Frühjahrsschau «Stadt-Land» in der Albertina lädt zu einem breit angelegten Spaziergang durch Landschaftsbilder. Angefangen bei den autonomen Landschaftsbildern Albrecht Dürers spannt sich der Bogen über Brueghel, Rembrandt, von Stadtpanoramen der Renaissance zu utopischen Entwürfen und illusionslosen, realistischen Naturbildern bis zu den verspielten Naturmalereien Paul Klees.
Bis 30. Mai 2021
Wie wollen wir in Zukunft leben? Mit dieser Frage beschäftigt sich «Life on Planet Orsimanirana» – eine fantastische und humorvolle Welt, die zwischen Ausstellung, Radiosender, Workshop und Performanceraum oszilliert und AktivistInnen, KünstlerInnen, DesignerInnen als auch die BesucherInnen selbst dazu einlädt, in diese einzutauchen, Ideen zu entwickeln und jene Welt zu formen, in der sie leben wollen.
Bis 20. Juni 2021