Experimentelle Vielfalt

Vorschau Blickfang Zürich mit Laure Gremion

Laure Gremion am Tisch, vor sich Buchstützen in Treppenform

Bei der Arbeit: Designerin Laure Gremion mit von ihr entwickelten Buchstützen.

Vom 17.–19. November zieht mit der Blickfang wieder eine Fülle an spannenden Labels und Kreativen aus den Bereichen Wohnen, Mode und Accessoires ins Zürcher Kongresshaus ein. Drei von ihnen erzählen uns im Fragebogen mehr über ihr Schaffen, ihren Alltag und ihre Produkte. Zum Anfang haben wir Designerin Laure Gremion aus Neuchâtel interviewt.

 

Wie ist dein Label entstanden und was ist die Idee dahinter?
Laure Gremion
: Ich bin Produktdesignerin und lebe und arbeite in Neuchâtel in der Schweiz. In Lausanne an der ECAL habe ich Industriedesign studiert und im Jahr 2012 abgeschlossen. 2017 habe ich mein eigenes Produktdesign-Studio gegründet und seitdem an vielen aufregenden Projekten gearbeitet. Mein Ziel ist es, verspielte und funktionale Produkte zu entwerfen, die die Zeit überdauern. Hauptsächlich entwickle ich meine Produkte in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerker*innen, um den Produktionsablauf so kurz wie möglich zu halten und das meiste aus der Kollaboration herauszuholen.

Mit welchem Material arbeitest du am liebsten und was begeistert dich daran?
LG:
Meine Projekte sind sehr vielseitig und ich geniesse die grosse Vielfalt an Materialien und Formaten, in denen ich arbeite. Dies kann heute eine Blumenvase sein und morgen ein Absinth-Brunnen. Ich liebe es, mit neuen Materialien und Techniken zu experimentieren und daraus zu lernen, dies macht meinen Beruf so vielseitig.

Woher kommt bei dir jeweils die Inspiration für ein neues Produkt?
LG:
Meine Inspiration kommt hauptsächlich vom Experimentieren mit Materialien und von Sozialem Austausch. Ich geniesse es, meine Ideen zusammen mit meinen Zulieferern zu entwickeln, sie kommen stets mit den besten technischen Anpassungen, um ein Produkt perfekt zu machen. Ich liebe es, die Grenzen von Materialien und Prozessen auszuloten, um neue Ideen zu finden.

Besonderer Twist: Alle drei Teile des Vogelhauses «Pavillon» sind an einer Schnur augereiht.

Dank der kompakten Grösse kann «Pavillon» schnell überall aufgehängt werden.

Hinter jedem Produkt steckt jeweils ein langer Entwicklungsprozess. Welche Arbeitsschritte sind deine liebsten?
LG:
Ich geniesse jeden Entwicklungsschritt, jedoch ist die Konzept- und Ideenfindungsphase meine liebste. Ich liebe es, zu experimentieren, Prototypen herzustellen und auf Ideen zu kommen, während ich recherchiere und mich mit Spezialist*innen austausche.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus und wie hilft er dir, kreativ zu sein?
LG:
Ich teile meine Werkstatt sowohl mit Architekt*innen, einer Keramikerin und einer Textildesignerin als auch mit einem Digitaldesigner und einem Fotografen. Ich bin eine sehr soziale Person und alleine den ganzen Tag in einem Büro zu hocken, wäre nicht mein Ding. Ich brauche kreative Durchmischung und die gute Energie, die aus sozialen Kontakten entsteht.

Ein Label zu stemmen bedeutet immer viel Arbeit. Woher holst du dir bei bestimmten Aufgaben Unterstützung?
LG:
Tatsächlich, und wir müssen in jeder Rolle gut funktionieren. Zum Glück kann ich auf sehr talentierte Freund*innen und Kollaborationspartner*innen zählen, die mir bei gewissen Arbeiten helfen und bei grösseren Projekten für mich freelancen. Momentan habe ich auch einen Praktikanten, der mir bei täglichen Aufgaben hilft.

Was verbindest du mit der Blickfang?
LG:
Die Blickfang fördert unabhängiges und lokales Design und auch dessen Produktion. So entsteht eine Bandbreite von Know-How und kreativem Talent in der Schweiz. Veranstaltungen wie die Blickfang bieten kleinen Labels eine Plattform und verschaffen ihnen mehr Sichtbarkeit.

Welches Produkt aus deinem Sortiment ist dein Liebling und warum? 
LG:
Es ist schwer, ein Stück auszuwählen, aber ich würde sagen, mein Kronleuchter «Céleste». Er ist einer der ersten Projekte, die ich ganz allein entwickelt habe. Die technischen Problemstellungen und der lange Prozess an Optimierungen waren eine grosse Herausforderung aber ich bin sehr stolz, die Kronleuchter seit Januar 2023 in Produktion zu haben und mit tollen lokalen Partner*innen wie der Alfaset Foundation zusammenzuarbeiten.

Bis hierhin hat der Kronleuchter «Céleste» so einige technische Hürden überwinden müssen.

Liebe zum Detail: «Céleste» spielt mit der Flexibilität von LED-Streifen.

Frei von Prunk und Kitsch – Laure Gremions Kronleuchter überzeugt durch klare Formen und technische Innovation.

Laure Gremion vom 17. - 19. November an der Blickfang Zürich treffen: www.blickfang.com