New York City – Grossstadtdschungel, Stadt der Träume und mein neues Zuhause. Was ich hier erlebe, sehe und entdecke, lasse ich Sie jeweils in dieser Kolumne wissen ...
Ein dunkler Gang empfängt die Besucher:innen im vierten Stock der 124 West 30th Street.
Der Aufzug rumpelt leicht und lässt kurz ein flaues Gefühl aufkommen. Bereits von Aussen sah das Gebäude eher wenig einladend aus. Kein Schild, keine Anschrift oder Signet deuteten darauf hin, dass ich mich hier an der richtigen Adresse befand. Und dennoch öffnete sich die Tür nach kurzem Klingeln bei Nummer 4B. Oben angekommen stehe ich vor einer mächtigen Eisentür mit aufgesetzten Lettern. «Apparatus» steht dort geschrieben. Und was sich dahinter verbirgt, hätte ich beim besten Willen nicht erwartet.
Überraschungsmoment
Ein dramatisch ausgeleuchteter Gang empfängt mich und führt mich in einen komplett rot ausgekleideten Raum: Boden, Wände und Möbel – alles ist in denselben tiefen Rotton getaucht. Nur zwei weiter Besucher stehen ebenfalls im Raum, sichtlich ebenso überrascht und fasziniert, wie ich. Erst jetzt nehme ich die junge Dame wahr, die hinter einem langen Pult sitzt und reglos in ihren Laptop starrt. Als sie mich bemerkt, wechselt sich ihr Ausdruck jedoch sogleich und ein freundliches Lächeln zieht über ihr Gesicht.
Alles scheint hier wie ein Filmset aus einem Wes Anderson Streifen, dabei handelt es sich nicht etwa um eine Kulisse, sondern um den Showroom des New Yorker Designstudios Apparatus. Wobei Showroom wie eine nüchterne Untertreibung klingt. Das von Gabriel Hendifar, ursprünglich Modedesigner, und Jeremy Anderson, ein PR-Mann, gegründete und heute sehr erfolgreiche Studio hat hier auf einer 3000-Quadratmeter-Etage eine atemberaubende Inszenierung an Räumen geschaffen, die zum Verweilen und Träumen einladen. Während ich mich durch Gänge, um Ecken und durch Räume bewege, scheine ich beinahe zu vergessen, dass ich mich in New York befinde. Und wiederum: Wo sonst würde man auf solch kontrastreiche Überraschungen stossen?