Wenn ich in den vergangenen Wochen eins gemerkt habe, dann dass weniger tatsächlich mehr ist. Und damit meine ich nicht bloss das gute Gefühl nach dem quarantänebedingten Ausmisten, dem teils unterhaltsamen, teils emotionalen Trennen von nie passenden Teilen aus meinem Kleiderschrank oder dem Entrümpeln der vielen kleinen Döschen und Tuben aus dem Badezimmerschrank. Nein – ich meine damit schlicht den Platz an sich. Der Raum, der sich einem auftut, wenn man endlich wieder raussieht aus dem eigenen Chaos. Und die Ruhe die herrscht, ist erst mal alles weg. Ist man allein mit sich und dem Raum, werden die Sinne wieder geschärft für Anderes, das Draussen gewinnt plötzlich an Wichtigkeit.
Eine architektonische Form, die sich komplett dieser Abgeschiedenheit und Reduktion verschrieben hat, ist das «Cabanon» – also eine Art Hütte oder einfache Unterkunft, minimal ausgestattet, umgeben von nichts ausser Natur.
So sehr ich die Nähe zu meinem Umfeld und meine sieben Sachen liebe, so sehr habe ich auch realisiert, wie viel Schönheit in eben dieser Nüchternheit liegen kann – eine Qualität, die ich auch nach Corona-Zeiten nicht missen möchte.