Wittmann aus Österreich: Tradition trifft auf Moderne

Möbelmanufaktur

Wittmann ist ein Traditionsbetrieb aus dem österreichischen Etsdorf, der sich seit der Gründung im Jahr 1896 in Familienhand befindet. In den 1950er Jahren entwickelte sich Wittmann zu einer internationalen Polstermöbelmanufaktur, die Stühle, Sofas, Sessel, Betten und Matratzen in Handarbeit fertigt.

Nationale und internationale Designer, Architekten und Kreative haben das Unternehmen geprägt, während die handwerkliche Expertise der Manufaktur neue Impulse lieferte. Diese wechselseitige Beziehung zeichnet die Möbel noch heute aus.

Ein Raum mit Stuhl und Bett

Ein Stuhl von Friedrich Kiesler, der mit seinem komplexen und vielfältigen Schaffen von Kennern als Geheimtipp für innovatives Design gehandelt wurde.

In über 50 Ländern vertreten

Die Manufaktur in Niederösterreich schöpft aus ihrem langjährigen Erbe, indem sie Entwürfe früherer Designer immer wieder neu auflegt. Dabei versammelt die Marke Namen wie Josef Hoffmann, Johannes Spalt, Friedrich Kiesler, Jean Nouvel, Matteo Thun oder Paolo Piva. Sie beeinflussen heute noch die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Kreativen.

Durch die enge Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart ist Tradition bei Wittmann kein statisches Konzept, sondern die beiden Firmenlenkerinnen Alice und Ulrike Wittmann schauen stets nach vorne. Wittmann beschäftigt heute rund 120 Mitarbeiter:innen und produziert rund 15'000 Möbelstücke pro Jahr. Dabei verlassen über 70 Prozent das Land und werden in über 50 Ländern angeboten. 

Grosse Designer

Josef Hoffmann: Architektur und Design in Harmonie

Josef Hoffmann (1870–1956) ist einer der prägendsten Architekten und Designer des frühen 20. Jahrhunderts. Nach seinem Architekturstudium in Wien und der Gründung der Wiener Werkstätte wurde Hoffmann mit seinen geometrischen und funktionalen Entwürfen weltweit bekannt. Wittmann hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine ikonischen Werke weiterleben zu lassen.

  • Sitzmaschine: Dieses Werk aus dem Jahr 1905 verkörpert Hoffmanns Bestreben, Kunst, Funktion und Handwerk zu vereinen. Die Produktion dieses Stuhls ist technisch anspruchsvoll und erfordert höchste Präzision.

  • Kubus: Der Kubus-Stuhl, der 1910 entstand und in den 1960er Jahren wiederbelebt wurde, ist ein Beispiel für Hoffmanns Leidenschaft für klare, geometrische Formen und seine Meisterschaft im Polsterhandwerk.

Josef Hoffmann (1870- 1956) studierte Architektur an der Akademie der Bildenden Künste bei Carl von Hasenauer und Otto Wagner. 1899 wurde er mit gerade 29 Jahren Professor an der heutigen Universität für angewandte Kunst in Wien. Gemeinsam mit Kolo Moser gründete er 1903 die Wiener Werkstätte.  

Der Kubus-Stuhl, der 1910 entstand und in den 1960er Jahren wiederbelebt wurde, ist ein perfektes Beispiel für Hoffmanns Leidenschaft für klare, geometrische Formen und seine Meisterschaft im Polsterhandwerk.

Alleegasse hat Hoffmann 1912 für ein Wiener Stadthaus entworfen. Das elegante Möbelstück hat auch seit mehr als einem Jahrhundert noch unverkennbaren Stil und Klasse.

Johannes Spalt: Zeitloses Design

Johannes Spalt (1920–2010) war eine Schlüsselfigur der österreichischen Nachkriegsarchitektur. Seine Zusammenarbeit mit Wittmann brachte einige der ikonischen Möbelstücke der 1960er Jahre hervor.

Johannes Spalt (1920- 2010) zählt zu den bekannten Persönlichkeiten der Architekturszene der Nachkriegszeit. Seine Handschrift als Designer gründet auf der Überzeugung, dass es im Möbeldesign wie in der Architektur um Leichtigkeit und Transparenz gehen muss.

Constanze 3/4: Spalts Design von 1960 steht exemplarisch für zeitlose Ästhetik. Dieses markante Möbelstück wird heute mit der gleichen Detailgenauigkeit und Präzision hergestellt wie damals.

Friedrich Kiesler: Innovator seiner Zeit

Friedrich Kiesler (1890–1965) war ein visionärer Denker, dessen Designs oft ihrer Zeit voraus waren. Obwohl viele seiner Entwürfe nicht sofort realisiert wurden, gelten sie heute als wegweisend für das moderne Möbeldesign. Er entwarf auch den Freischwinger 2. Dieses Stück, das 1936 entworfen wurde, war ein revolutionäres Konzept für seine Zeit. Obwohl es damals nicht produziert wurde, wird es heute von Wittmann mit höchstem handwerklichen Anspruch neu aufgelegt.

Zu Lebzeiten war der Architekt Friedrich Kiesler durch Ausstellungsprojekte, Wettbewerbsbeteiligungen, Publikationen und Texte auch über Fachkreise hinaus bekannt, baute Kiesler am Ende wenig. Auch auf dem Sektor des Möbeldesigns ging kein Produkt je in Serie. Heue faszinieren seine Designs aber Interior-Kenner auf der ganzen Welt. 

Die Party Lounge von Kiesler: Ein weiteres Beispiel für Kieslers futuristisches Denken ist die Party Lounge, die 1936 als wandelbares, kommunikatives Möbelstück entworfen wurde.

Paolo Piva: Der Perfektionist des Designs

Paolo Piva (1950–2017) war ein international gefeierter Designer, der Design als einen kontinuierlichen Prozess verstand. Seine Entwürfe zeichnen sich durch klare Linien und eine perfekte Balance zwischen Funktionalität und Ästhetik aus.

Paolo Piva lebte von 1950 bis 2017. 

Seit verkörpert dieser Fauteuil den Stil von Piva und ist zu einem Designklassiker geworden. 

Havanna Sofa: Piva vereinte in diesem Entwurf aus dem Jahr 2008 italienische Eleganz mit präzisen Details und zeitloser Ästhetik – typisch für seine enge Zusammenarbeit mit Wittmann.