Als Draga Obradovic und Aurel K. Basedow das Briefing für ihre erste Kooperation mit dem italienischen Polstermöbelhersteller Poltrona Frau erhalten, sind beide erst mal recht aufgeregt. Beim Lesen dann Entspannung: Das Briefing war wie massgeschneidert. Und was noch fehlte, überliessen die beiden getrost der Kraft der Imagination.
Imagine, so das Motto der diesjährigen Kollektion von Poltrona Frau. Was bedeutet das für Sie?
DRAGA & AUREL: Dass die Dinge nicht nur so sind, wie sie scheinen, sondern dass noch viele weitere Ebenen mitschwingen. Wir müssen jenseits der Oberfläche auf Entdeckungsreise gehen, uns sozusagen durch diese Oberfläche hindurchdenken und Neues entdecken. Neue Verbindungen herstellen und neue Sichtweisen aufzeigen.
Ist das heute noch möglich?
DA: Gewiss doch. Wir müssen geerdet bleiben, mit den Füssen fest in der Realität verwurzelt. Hingegen darf der Kopf frei sein. Und leicht. Er muss unserer Vorstellungskraft immer Raum bieten und sie schützen.
Wie ist «Parka» schliesslich entstanden?
DA: (lachen) Wir waren zu Beginn ziemlich nervös, es ist unsere erste Zusammenarbeit mit Poltrona Frau. Aber das Briefing war wie für uns gemacht. Namen wie Pierre Paulin tauchten auf, Referenzobjekte wie die Sofas «Togo» von Michel Ducaroy oder «Confidential» von Alberto Rosselli. Wir wollten etwas Informelles entwerfen, etwas Leichtes, Unaufgeregtes.
Der Parka ist auch ein lässiges Kleidungsstück.
DA: Absolut. Wir dachten dabei an den italienischen Streetstyle der Paninari: eine Jugendbewegung aus den 1980er-Jahren, sehr viel amerikanische Popkultur und Unbeschwertheit. Diese Zeit wollten wir mit «Parka» wieder in Erinnerung rufen. Heutzutage wird viel zu viel über Bedeutung gesprochen. Für «Parka» wollten wir das nicht.
Und dann kommen die ganzen Journalist:innen und wollen nur darüber sprechen?
DA: (lachen) Man denke an das Motto der Kollektion: Imagine. Es braucht gar kein allumfassendes Narrativ, nur Vorstellungskraft.