Dezent exzentrisch

Best of Interior

Ein Foto des Wohnzimmers. Zu sehen ist eine runde helle Couch, hinter der Couch befindet sich eine Türe aus Holz.

Grafische Elemente bestimmen die Ästhetik des Interieurs. Dabei gehen Tür- und Deckengestaltung eine raffinierte Verbindung ein.

Dem gediegenen Charme gut erhaltener Altbauten ist in Sachen Stil oft nichts hinzuzufügen. Schliesslich entscheiden sich die Immobilienkäu­fer*innen in der Regel gerade aufgrund der spürbaren Vergangenheit für das Objekt. Und auch bei notwendigen Renovierungen oder Neuausrichtung des Grundrisses soll die Authentizität nach Möglichkeit so gut es geht bewahrt bleiben. Nicht anders lautete die Massgabe beim Auftrag an Fabian Freytag, der für die Käufer von zwei nebeneinander liegenden Wohnungen in Berlin ein schlüssiges Konzept entwerfen durfte. «Durch die Zusammenlegung der beiden Einheiten musste der Grundriss völlig neu entwickelt werden. 

Ein Foto eines Arbeitsplatzes, welcher grün ist.

Regale, im Ton der Wand lackiert, nehmen sich optisch zurück, um den Raum nicht zu überfrachten.

Ein Foto eines Bettes, welcher mit farbigen Kissen verziert wurde.

Das abgerundete Wandpaneel gibt dem Daybed Halt im Raum und betont die Intimität des Rückzugsraums.

Tragende Wände und die Anordnung der Fenster schränkten uns dabei naturgemäss ein und lieferten die Struktur der Raumfolge», erklärt der Gestalter die logische Anordnung im Kreis von Empfangs- und kommunikativen Bereichen zu den privaten Räumlichkeiten des Auftraggeberpaars. Zentrum der Wohnung ist heute der grosszügig angelegte Koch-, Ess- und Wohnbereich, der nicht nur die strahlenförmig gestrichene Decke als optischen Hingucker bietet, sondern auch die Farb- und Materialwahl des Interiorkonzepts in sich konzentriert. 

«Ich wollte eine wunderbare Parallelwelt entstehen lassen, die sich anfühlt, als wäre sie schon immer da gewesen.»  

Das Foto zeigt ein Abschnitt des Bettes und den Nachttisch auf welchem eine kleine Lampe deponiert wurde.

Der sanfte Grünton und natürliche Holzfarben von Parkett, Wänden und Möbelfronten schaffen Ruhe und Harmonie, ohne langweilig zu sein.

Das Foto präsentiert das Badezimmer. Zu sehen. ist das Lavabo mit zwei Waschschalen und ein runder Spiegel.

Wohnlichkeit im Bad entsteht durch die hölzerne Front des Waschtisches in Verbindung mit dekorativen Wandleuchten.

«Eine gewisse Vorliebe für Grün lässt sich tatsächlich nicht leugnen», gibt der Gestalter unumwunden zu und verweist zugleich auf die harmonische Symbiose, die der sanfte Salbeiton und das viele dunkle Holz eingehen. In individueller Schreinerarbeit sind neben Einbauten als Stauraumlösungen in Bad und Küche auch atmosphärische Wandverkleidungen für die Ruhezonen sowie die dekorative zweiflügelige Tür zum Wohnbereich entstanden. «Zur vertrauten Tradition sollte eine Prise elegante Avantgarde kommen», lautete Fabian Freytags Credo. Die erzeugt der Innenarchitekt durch aufeinandertreffende grafische Muster sowie strenge Linien, die sich in Möbeln, Schattenfugen sowie grifflos glatten Schrankfronten wiederfinden. Mit weiterer Dekoration ist der Experte für den modern puren Look übrigens sparsam, einzig ikonische Leuchten setzen die neu geschaffene Wohnwelt innerhalb der ehrwürdigen Wände – auch im ausgeschalteten Zustand – wirkungsvoll in Szene.

www.fabianfreytag.com

Das Cover eines Buches.

Best of Interior 2023 – die 50 schönsten Wohnkonzepte

Ute Laatz, Callwey, 448 Seiten, 350 Fotos und Zeichnungen, www.callwey.de

Das Coverbild des Magazins Atrium der Ausgabe 01 /2024. Zu sehen ist ein Wohnzimmer eines Chalets.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe 1/2024 in der Zeitschrift Atrium.