Was die Natur über Jahrtausende geschaffen hat, übt auf uns Menschen eine eigentümliche und tiefgreifende Faszination aus. So ist es ganz besonders mit Stein. Das Team von Strasserthun, das seit Generationen die Passion für das Schreinerhandwerk auslebt, mit seiner Materialkompetenz aber mehr als nur über den Tellerrand schaut, hat den natürlichen Baustoff auch für sich entdeckt. Man mag sich fragen, was ein Schreiner mit dem meist schweren, zerbrechlichen, aber auch unendlich faszinierenden Material Stein am Hut hat. Die Antwort ist «Steinfurnier».
Im Gegensatz zu massiven Steinplatten besteht Steinfurnier aus einer dünnen Schicht aus echtem Naturstein. Für diese Anwendung eignen sich nur spaltbare Gesteinsarten wie zum Beispiel Schiefer. Das Furnier wird von grossformatigen Schiefersteinblöcken in den Stärken 0,5 bis 2 Millimeter abgespalten. Diese feinen Schichten werden auf einen polyestergebundenen Glasfiber-Träger aufgeklebt und werden formstabil, biegsam und sogar transluszent. Wand-, Thekenverkleidungen, Türen, Schrankfronten oder auch Möbel können so in echtem Naturstein gestaltet werden.
Erhältlich sind Steinfurniere in vielen verschiedenen Bunt- und Quarzschiefersorten. Auch Sandstein eignet sich für diese überzeugende Anwendung. Die gewachsenen Sedimentstrukturen werden gebunden, in einer Stärke von zwei Millimetern abgeschält und wie bei Schiefer auf ein Trägergewebe geklebt.
«Die spaltraue Oberfläche und die wechselnden Farbspiele in den einzelnen Steinschichten bleiben wie bei Naturstein erhalten und machen jedes Blatt zu einem Unikat», weiss Beat Friedli zu berichten, und der Schreiner und Projektmanager führt weiter aus: «Gegenüber massivem Naturstein wird deutlich weniger Rohmaterial verbraucht, was Ressourcen schont und natürlich auch Kosten spart. Und dank der geringen Dicke und dem geringen Gewicht eröffnet das Steinfurnier im Innenausbau ganz neue und einzigartige Anwendungsmöglichkeiten.»