Der würzige Duft von Kiefern liegt in der Luft, die Zirkaden zirpen ausgelassen vor sich hin, ein lauer Wind streicht durch die grossen Fenster und die verglasten Türen: Inmitten eines gebirgigen Kiefernwalds, auf einer Lichtung mit grüner Wiese, befindet sich dieses stattliche Landgut. Die Anlage ist in die grüne Landschaft gebettet und bezieht den Baumbestand in die Architektur mit ein.
Das Gebäudeensemble liegt auf einem 16 000 Quadratmeter grossen Grundstück und besteht aus mehreren Bauten mit Giebeldächern sowie einem niedrigen Gebäude mit Flachdach. Letzteres bildet den Kern der Anlage, öffnet sich gegen innen zu einem Atrium und umschliesst darin mehrere Bäume und einen Gemüsegarten. Die angegliederten Bauten mit Giebeldächern orientieren sich dagegen nach aussen, öffnen sich mit raumhohen, riesigen Drehtüren zur grünen Umgebung und zum Wald hin.
Das Anwesen befindet sich rund zwei Autostunden westlich von Mexiko-Stadt in der bewaldeten Umgebung von Valle de Bravo. Die Stadt hat rund 26 000 Einwohner*innen und liegt am gleichnamigen Stausee innerhalb eines grösstenteils bergigen Terrains auf rund 1850 Metern über Meer.
Die einzelnen Gebäude des Anwesens gruppieren sich um einen Innenhof, in Lateinamerika eine oft gesehene Bauweise. Schon die frühindianischen Pueblo-Siedlungen gruppierten sich um einen zentralen Platz, der Raum für Versammlungen und Zeremonien bot und gleichzeitig mit den nach aussen geschlossenen Bauten Schutz vor Eindringlingen und wilden Tieren sicherstellte.
Der exklusive Landsitz in der Waldlichtung ist jedoch offener gruppiert und weist jedem Gebäude eine eigene Funktion zu. Die Architektur von Pablo Sepúlveda Arquitectos kombiniert einen traditionellen mexikanischen Ansatz subtil mit einem regional vorkommenden Baustil, natürlichen Baustoffen und erdigen Farben. Diese Kombination wurde zeitgemäss interpretiert und konsequent umgesetzt. Das durch eine Umfassungsmauer abgeschirmte Landgut besteht aus kubischen, eher gedrungenen Bauten sowie archetypischen Giebelhäusern mit überhohen Innenräumen. Zusammen mit modernen, technisch ausgereizten Lösungen, raffiniertem Innenausbau, stilvoller Möblierung und Kunst aus aller Welt ist hier eine exklusive Oase inmitten der bergig-ländlichen Provinz entstanden.
Das Anwesen wurde für eine junge Familie mit drei Kindern konzipiert und ist in ein grosses Hauptgebäude sowie zwei kleinere Bauten aufgeteilt. Das Hauptgebäude besteht aus einem lang gezogenen Trakt mit fünf Schlafzimmern – jedes mit eigenem grosszügigem Bad. Dem Schlaftrakt folgt übereck der grosse Wohnbereich. Mit diesem verbunden, jedoch in einem separaten
Gebäudeteil platziert, liegt die grosse Küche. Diese bietet einen direkten Zugang zum
Gemüsegarten.
Die Küche ist von der verglasten Fensterfront etwas zurückversetzt, sodass vom Wohnbereich aus der Küche entlang der grosse Spiel- und Medienraum erreicht werden kann. Dahinter liegen mehrere Schlafzimmer für das Personal sowie Nebenräume.
Den gesamten Artikel mit weiteren Bildern finden Sie in der Ausgabe 3 / 2023 der Zeitschrift Atrium.