Den Dingen eine zweite Chance geben

Zu Besuch bei Robert Adamek

Mann mit grauem Bart steht hinter einer Küchentresen und macht einen Kaffee.

Guter Kaffee ist ihm wichtig – diesen zaubert der passionierte Liebhaber des Heissgetränks mit seiner Pavoni-Kaffeemaschine zu jeder Tages- und Nachtzeit in die Tasse.

Selten geworden sind sie in Deutschland: jene gebauten Dokumente eines aus dem Mangel geborenen Upcyclings. In einem solchen, von Improvisation gezeichneten Haus aus den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich Robert Adamek in Dortmund niedergelassen. Seit mehr als 15 Jahren dient dieses ehemals als Steinmetz-Werkstatt genutzte Gebäude dem Architekten, Fotomodel und bekanntesten Bartträger der Stadt als Lebensmittelpunkt. Sein besonderes Gespür für Interieurs sowie die charakteristische Erscheinung des Hausherrn haben diesen Ort zu einer begehrten Location für Fotoshootings und Cross-Over-Projekte werden lassen.

Blick in einen dunklen Raum mit diversen Einrichtungsgegenständen und einem alten schwarzen Ofen auf der linken Seite.

Entspannte Ruhe strahlen die Räume durch ihre Gradlinigkeit aus – trotz ihrer detailreichen Ausstattung.

Mann steht in mitten eines Schlafzimmer vor dem Bett, in der Decke hat es ein quadratisches Dachfenster.

Mittelpunkt des Hauses ist unzweifelhaft die markant-distinguierte, facettenreiche Gestalt des Hausherrn.

Beim Betreten des Grundstücks, auf dem das Werkstatt-Provisorium steht, blickt der/die Besucher*in zunächst auf dessen Schmalseite. Vom grossen, über Rustika-Mauerwerk eingesetzten Fenster winken ihm hölzerne Modellpuppen zu, und im Sommer laden die vor dem Eingang unter einem weissen Sonnensegel aufgestellten Bänke, Lagerstätten und ein rustikaler Tisch ein, sich zu einem Plausch mit dem Hausherrn niederzulassen. 

Der von einem flachen Satteldach mit Bitumenpappe überfangene Bau, dessen geradezu rau wirkende Einfachheit auch von Robert Adamek nicht angetastet wurde, spricht vor allem im Innenbereich von einer opulenten Lust am Dekor und Spass an dem Gedanken zum Aufbruch ins Abenteuer: Ein bisschen so, als würde Jules Vernes Käpt’n Nemo in einer sibirischen Hütte Urlaub machen. Schon die unmittelbar hinter dem durch gelbe Zechenlampen markierten Entree liegende, einer italienischen Bar nicht unähnliche Küche macht eines sofort klar: In diesem Haus wohnt ein Transformer der Dinge; jemand, der seine innere und äussere Hülle durch Gegenstände aus der Vergangenheit kreativ und spielerisch in die Gegenwart hinein wandelt.

Den vollständigen Text können Sie in der nächsten Ausgabe der Wohn- und Architekturzeit Atrium entdecken. Diese ist ab dem 15. März 2022 am Kiosk oder bei uns auf www.meter-magazin.com zu erstehen.