Die Sonderedition «Beosound A1 DUNE Crafted Edition» ist in einer Auflage von 100 Stück online erhältlich.
Die dänische Designerin Cecilie Manz ist bekannt für ihre funktionalen, schnörkellosen und doch verspielten Entwürfe. Womöglich haben genau diese Attribute den Hi-Fi-Spezialisten B&O vor mehr als 10 Jahren zur Kooperation mit Manz inspiriert. Die gemeinsame Leidenschaft für moderne Handwerkskunst und Designinnovation legte den Nährboden für eine langjährige Zusammenarbeit, aus der bereits sieben Lautsprecher hervorgegangen sind.
Jüngst bekam der beliebte portable Speaker «Beosound A1» ein neues Design und ist in einer limitierten Auflage von 100 Stück online erhältlich. In dieser Special-Edition wollte B&O vor allem das ikonische Design des Lautsprechers feiern und gleichzeitig die Materialität von Aluminium erforschen: Entstanden ist der «Beosound A1 Dune Crafted Edition», der eine handliche Funktionalität mit einer faszinierenden Ästhetik kombiniert. Wir haben mit der dänischen Designerin über die Herausforderung, die das Entwerfen von technischen Produkten mit sich bringt sowie ihre Liebe zur Natur gesprochen.
Bei der Sonderedition ging es darum, das Material Aluminium näher zu erforschen.
Dafür liess sich die dänische Designerin von den Farben der Natur inspirieren.
Wo liegen die Herausforderungen im Design von Hi-Fi-Objekten im Vergleich zu klassischem Produktdesign?
Cecilie Manz: Der grösste Unterschied ist sicherlich die Lebensdauer des Produktes. Wenn ich beispielsweise einen Stuhl entwerfe, ist es mir wichtig, dass das Produkt nicht nur funktional ist, sondern auch zeitlos und eine lange Lebensdauer verspricht. Technologie hingegen verändert sich so rasant, dass ich fast ein bisschen schockiert war, wie schnelllebig diese Produkte sind. Damit musste ich mich erst abfinden, als ich meinen ersten Lautsprecher entwarf. Aber das Schöne daran ist auch, dass man sieht, wie sich ein Produkt weiterentwickelt und sich dem Zeitgeist anpasst. Mein erstes Produkt, das ich für B&O entwerfen durfte, war «Beolit 12», der 2012 auf den Markt kam. Im Jahr 2020 kam die neuste Version von «Beolit» – «Beolit 20» – heraus. Wenn man es so sieht, ist das Produkt auch zehn Jahre alt und funktioniert und gefällt immer noch. Zusammengefasst gesagt, das Schöne ist, dass man ein Produkt immer wieder updaten kann, es aber seine Grundessenz beibehält und sich lediglich der Zeit anpasst.
Was gefällt Ihnen besonders am Entwerfen von technischen Produkten?
CM: Ich sehe es gerne als Use-Case. Ich bin keine besonders technikaffine Person, für mich ist es wichtig, ein Produkt zu kreieren, das in seiner Handhabung keine abschreckende oder einschüchternde Wirkung hat. Mein Anspruch ist es, dass das Produkt user-freundlich ist und intuitiv bedient werden kann. Für mich muss es ein klares simples Design haben und eine Bedienung, die einfach und verständlich ist. Es sollte auch hübsch in einem Regal aussehen, sich gut in der Hand anfühlen und in eine Tasche passen. All diese Komponenten machen ein gutes technisches Produkt aus und dessen Kreation spannend und vielseitig.
Sie haben für B&O den «Beosound A1 DUNE Crafted Edition» entworfen – wie waren die Vorgaben?
CM: Das Handwerk rund um die Aluminiumverarbeitung sollte hervorgehoben werden. Natürlich durfte das Design an sich nicht verändert werden, abgesehen davon hatte ich freie Hand und konnte das Aluminiumgitter als kreative Leinwand nutzen. Obwohl es sich um ein technisches Produkt handelt, fliesst sehr viel Handwerk mit ein, das fasziniert mich sehr. Zudem ging es hier stark darum, was auf chemischer Ebene passiert, wenn wir die Farben mischen. Wir haben viel ausprobiert und das Ergebnis war am Ende auch für mich sehr unerwartet.
Der gesamte Prozess von der Idee bis zur definitiven Farbfindung dauerte ein Jahr.
Ich habe gelesen, dass die Farben, die Sie für die limitierte Edition gewählt haben, sehr viel von Ihnen selbst widerspiegeln - können Sie das genauer erklären?
CM: Ich liebe natürliche Farben wie Grau und Sand. Ich lasse mich gerne von der Natur inspirieren, mag die Farben der Westküste Dänemarks, lasse meinen Blick gerne in die Wolken und übers Meer schweifen. Die Natur bietet faszinierende Farbverläufe, wie beispielsweise der Übergang vom Grau der Wolken ins Blau des Wassers. Der Anblick der Natur langweilt mich nie.
Sie haben ein einzigartiges Farbkonzept kreiert, zwei Farben, die nahtlos ineinanderlaufen und einen sanfte Farbverlauf ermöglichen. Wie lange haben Sie daran herumexperimentiert?
CM: Es war ein langer Prozess von fast einem Jahr und natürlich haben wir nicht nur die Farben in dieser Zeit entwickelt. Schliesslich hatten wir zehn grüne Farbtöne und zehn gelbe Farbtöne, mit denen wir lang ausprobierten, welche Kombination die schönste Farbe ergab.
Die Aluminiumverarbeitung von der Factory 5 in Struer Dänemark hat eine lange Tradition.
Die Kombination von Matcha-Grün und Rot-Beige verleiht dem Speaker ein faszinierendes Gewand.
Sie arbeiten schon lange mit B&O zusammen, was macht für Sie die Zusammenarbeit aus?
CM: B&O ist eine bemerkenswerte Firma – nicht nur, was die Technik und das Design betrifft. Anfangs hatte ich auch grossen Respekt vor der Zusammenarbeit, den die Materie war Neuland für mich aber die Zusammenarbeit gestaltete sich sehr inspirierend und lehrreich. Ich versuche auch wirklich viel von den verschiedenen Schnittstellen wie dem Handwerk, der Technologie und dem Design zu lernen. Ich mag es, mitten im Prozess eingebunden zu sein. Mittlerweile konnte ich mir ein grosses Wissen über die Technologie und Verarbeitung von Aluminium aneignen und schätze die Zusammenarbeit sehr. Vor allem die Liebe zum Detail, die B&O seinen Produkten widmet, ist sehr inspirierend.
Wie wichtig ist für Sie Musik im Alltag? Hören Sie Musik während der Arbeit?
CM: Für mich ist es wichtig, dass keine Musik läuft. Für die Arbeit brauche ich Stille, in meinem Büro haben wir verschiedene Räume und da wo ich sitze, darf zum Glück ich entscheiden, ob und was läuft. Ich höre Musik, wenn ich organisatorische Aufgaben erledige oder in einer bestimmten Stimmung bin. Musik zu hören ist für mich immer eine bewusste Entscheidung. Wir haben das Studio direkt neben einem Garten und im Sommer sitzen oft junge Menschen dort und hören laut Musik und dann denke ich manchmal auch, «oh mein Gott, ich habe zu dieser Kultur beigetragen» (lacht).