Diesen Herbst ballten sich die Designmessen dieser Welt in langersehnter Vielfalt. Nach dem Auftakt in Mailand folgten dicht gedrängt Paris, London und schliesslich Kopenhagen – meine persönliche Lieblingsstadt.
Zurück aus dem hohen Norden ein paar Highlights der diesjährigen «3 Days of Design»:
Die dänische Designmarke HAY zog dieses Jahr nicht nur mit Produktneuheiten die Aufmerksamkeit auf sich. Mette und Rolf Hay eröffneten anlässlich der 3 days of design auch das frisch renovierte «Hay House 2.0», der von zwei auf vier Etagen verdoppelte Standort mit Showroom, Shop und Dachterrasse.
Zu den gezeigten Neuheiten zählten unter anderem das Sofa «Quilton», entworfen von Nipa Doshi und Jonathan Levien. Das abgerundete und gesteppte Polster kommt in kräftigen Farben daher und macht Lust zum Verweilen.
Angefangen hatte ATBO im Jahr 1967 als Tischlerei mit dem Ziel, Möbel von höchster Qualität zu entwickeln, die in Dänemark entworfen und hergestellt werden. Ihr Vorhaben setzt die Marke nun mit dänischen Gestaltern gezielt fort, um ihr Sortiment mit zusätzlichen Möbelkollektionen zu ergänzen.
Der «Cloud Table» von Architekt Per Buchardt etwa bringt organische Formen ins Zuhause und ist in vier Grössen erhältlich – vom niedrigen Beistelltisch bis zum Esstisch für 12 Personen. Designer und Architekt Kevin Hviid verbindet mit seinem Loungesessel «Cocoon» Rattan und dampfgebogenes Eichenholz zu einer neuen und einladenden Form.
Ebenfalls während den 3 days of design im Showroom ausgestellt waren auch die verspielt-filigranen Keramikarbeiten von Meyer-Lavigne.
Ein weiteres Highlight war der Besuch im «The Audo». In einem ehemaligen Lagerhaus eines Reeders im Hafenviertel Nordhavn befindet sich der von Norm Architects entworfene Hauptsitz von Menu mit Concept Store, sowie ein Café, Restaurant, eine Materialbibliothek, Veranstaltungsräume und zehn einzigartige Gästesuiten, die alle mit Möbeln, Leuchten und Wohnaccessoires der Marke ausgestattet sind. «Ab Uno Disce Omnes» - «von einem lernen alle» so die Bedeutung und das Credo hinter der Abkürzung. Denn das «The Audo» wurde als Treffpunkt konzipiert, an dem internationale Kunst- und Designschaffende zusammenkommen, sich austauschen, gegenseitig inspirieren und ihre Ideen dann nach draussen in die Welt tragen können. Zu den im Concept Store gezeigten Neuheiten zählten unter anderem die dimmbare Leuchte «Torso» und der Kerzenständer «Interconnect», der sich mit seiner skulpturalen Form perfekt in den kunstreichen Concept Store einfügt.
Das dänische Designunternehmen Mater zeigte unter dem Titel «Working with Waste» wie Abfall in Designstücke verwandelt werden können, wenn sie in die Hände von talentierten Designern und Architekten gelangen. Etwa in die der dänischen Architektin Eva Harlou. Für Mater entwarf sie gleich zwei Stühle: «Mask» und «Earth Stool». Beide Stühle bestehen, wie auch alle anderen vorgestellten Modelle, aus Industrieabfällen. Im Falle vom «Earth Stool» werden für die Sitzfläche Kaffeebohnenschalen und ausrangierte Insulinstifte verwendet, während für «Mask» Biertreber – ein bei der Bierherstellung anfallender Rückstand des Braumalzes – mit recyceltem Industriekunststoff zu einem neuen Material gemischt wird.
Zu den Neuheiten bei Fritz Hansen zählte unter anderem die wunderhübsche Pendelleuchte «Clam». Entworfen haben sie die beiden Designerinnen Isabel Ahm und Signe Lund. Das junge Designerinnen-Duo hatte am nationalen Designwettbewerb «Denmark’s Next Classic» teilgenommen und mit ihrer «Clam» den ersten Preis in der Kategorie Beleuchtung gewonnen, woraufhin Fritz Hansen die beiden Däninnen einlud, die Leuchte gemeinsam zur Serienreife weiterzuentwickeln. Die mundgeblasene Leuchte lässt sich öffnen und schliessen und somit stets die gewünschte Lichtstimmung generieren.