Der Duft des Spätsommers hängt in der Luft, und schaut man aus dem Fenster, fällt der Blick auf einen üppigen Garten voller Wildwuchs, grünen Gräser und Blüten. So idyllisch und doch keine fünf Minuten vom pulsierenden Kreis 3 in Zürich entfernt.
«Ich mag das Leben in der Stadt, obwohl ich im Herzen wohl noch immer ein Landmensch bin. Das gute an Zürich ist, dass man beides hat», sagt Tassja Dâmaso, Global-Communications-Managerin für Weleda. Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit sie hier eingezogen ist. An die schmucke 2,5-Zimmer-Wohnung kam sie per Zufall durch Freunde. Wer jemals in Zürich auf Wohnungssuche war, weiss, dass das Finden einer solchen Wohnung einem Lotto-Sechser ziemlich nahekommt.
Bei der Einrichtung zeigt Tassja ein feines Gespür für eine zurückhaltende Ästhetik, gepaart mit einem interessanten Mix aus modernen Designobjekten und zeitlosen Klassikern. Wie etwa dem Holzsessel «LCW» von Ray und Charles Eames oder dem Kartell-Zeitungsständer aus den 1970er-Jahren, «beides glückliche Zufallsfunde auf Tutti», kommentiert Tassja. Dazu mischen sich Wohnobjekte von skandinavischen Labels wie Hay oder ferm living. Während man im Wohnzimmer stundenlang durch ihre Coffeetablebooks stöbern könnte, offenbaren die zahlreichen Kochbücher in der Küche eine weitere Leidenschaft von Tassja – ihr Signature Dish, Spaghetti alla puttanesca, ist ebenfalls ein Klassiker.
Du hast früher nur ein Haus weiter gewohnt, was hat dich dazu bewogen umzuziehen?
Tassja Dâmaso: Die Wohnung besitzt denselben Grundriss, hat jedoch ein Zimmer mehr. Zuvor lebte ich fast sechs Jahre in einer 1,5-Zimmer-Wohnung. Ich geniesse es, jetzt mehr Platz zu haben. Zudem musste ich keinen Kompromiss eingehen und konnte alles behalten, was ich hier so mag wie etwa den Altbau, das Quartier und die Nachbarschaft.
In Zürich ist es nicht einfach, eine bezahlbare Wohnung zu finden, wie lange hast du gesucht?
TD: Ich habe überhaupt nicht gesucht, mir ist die Wohnung quasi in den Schoss gefallen. Ich habe von Freunden gehört, dass die Wohnung frei wird, und dann ging alles sehr schnell. Ich habe das als Zeichen interpretiert, dass es die richtige Entscheidung ist, und habe es nicht bereut.
Wer hat deinen Wohnstil geprägt?
TD: Meine Mutter. Sie hat die Gabe, jeden Raum gemütlich zu gestalten und tolle Akzente zu setzen. Bücher sind und waren ihr immer wichtig, und deshalb ist eine Bücherwand ein Muss für mich. Und meine Gastmutter in Paris, sie hatte ein besonderes Flair für Farben und Stoffe.
Die skandinavische Ästhetik gefällt mir sehr bei Möbeln wie auch bei der Mode. Ich bin stark vom Norden geprägt.
Du hast in Paris gelebt?
TD: Ja, ich war 2009 bis 2010 als Au-Pair in Paris.
Wie hast du die Zeit in Paris erlebt?
TD: Extrem aufregend und anders als hier in der Schweiz, aber genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich bin auf dem Land am Walensee aufgewachsen, aber ich wollte vor dem Studium etwas anderes sehen, die Welt entdecken. So kam ich nach Paris. Es war sehr schön und wohl auch sehr prägend für mein persönliches «Coming of Age».
Was brauchst du, um dich in einem Raum wohlzufühlen?
TD: Einen guten Mix aus Ästhetik und Funktionalität. Ergänzt mit Objekten, die einen sentimentalen Wert für mich haben, wie eine Schale, die meine Mutter getöpfert hat.
Du hast viele Objekte von nordischen Labels wie Hay, ferm living und &Tradition – was verbindet dich mit dem Norden?
TD: Die skandinavische Ästhetik gefällt mir bei Möbeln wie auch bei der Mode. Ich mag es, wie das Design für sich selbst spricht und dieses «Unaufgeregte» entspricht mir. Ich bin vom Norden geprägt und mag auch die nordischen Städte sehr.
An welchem Wohnaccessoire oder Möbelstück hängst du besonders, und warum?
TD: Ein Ölgemälde von meinem Urgrossvater, welches einen sentimentalen Wert für mich hat und auch ein bisschen den Einrichtungsstil bricht. Und das portugiesische Erbgeschirr von meinen Grosseltern.
Wofür gibst du zu viel Geld aus?
TD: Ich gebe gern und viel Geld für Restaurantbesuche und Biolebensmittel aus. Ich bin ein Genussmensch, und mir ist die Qualität von Lebensmitteln wichtig. Aber auch für Möbel, ich versuche eigentlich bei allem möglichst nachhaltig, bewusst und zeitlos zu konsumieren.
Welches Gastgeschenk geht gar nicht?
TD: Eigentlich finde ich die Geste wichtiger als das Geschenk. Aber Parfum oder alles, was mit einem Duft verbunden ist, ist heikel. Ausser man kennt die Vorlieben der Person zu hundert Prozent.
Welcher Raumduft passt am besten zu dir?
TD: Die Kerze «Music Studio» von Lola James Harper. Ich mag holzige, herbe Düfte, die den Raum erfüllen.
Welches Gericht kannst du ohne Rezept kochen?
TD: Puttanesca, das ist mein Signature Dish, oder Panzanella.
Wenn du freie Wahl hättest, welche drei Personen würdest du zu einem Dinner einladen?
TD: Die Köchin Alison Roman, den Schauspieler Lars Eidinger und die Sängerin Sade.
Wie sieht für dich ein perfektes Wochenende in Zürich aus?
TD: Eine gute Balance aus Gesellschaft und Zeit für mich. Ausschlafen, danach zu John Baker und auf den Markt gehen, Blumen kaufen und Zeit am Wasser – an der Limmat oder am See – verbringen. Vielleicht noch ein wenig Sport oder auf den Uetliberg gehen und dann mit lieben Menschen Zeit verbringen und gemeinsam Essen.
Die Serie Home-stories ist eine Co-Produktion des Archithema Verlags und Jelmoli. Zusätzliche Informationen zu den Wohnaccessoires sowie Produkte, die zum Einrichtungsstil von Tassja passen, finden Sie unter www.jelmoli.ch oder vor Ort im Jelmoli an der Bahnhofstrasse, im Lifestyle House und Sports House im Circle oder im Airside am Flughafen Zürich.