Die Tage sind spürbar kürzer geworden und der Bedarf an Licht in den eigenen vier Wänden damit höher. Besonders in der dunkleren Jahreshälfte sind wir auf künstliches Licht angewiesen. Es hilft nicht nur dabei, unseren Biorhythmus im Takt zu halten, sondern sorgt dafür, dass wir uns zu Hause wohl und geborgen fühlen.
Geht es an die Wahl der richtigen Beleuchtung, ist jedoch mancher überfordert. Das Angebot an Leuchten ist gross, hinzukommen zahlreiche Faktoren, die beachtet werden sollten, wie Energieeffizienz, Farbwiedergabe und -temperatur des Leuchtmittels. Um eine gelungene Beleuchtung zu erzielen braucht es viel Zeit und ein gutes Konzept, das zur Wohnung, den einzelnen Räumen und den Menschen passt, die dort leben. Am Anfang steht also erst mal die Überlegung wofür das Licht gebraucht wird: zum Lesen, zum konzentrierten Arbeiten oder für gemütliches Beisammensitzen? Oft sollen in einem Raum verschiedene Dinge stattfinden können. Eine Leuchte allein kann dies nur schwer erfüllen, schöner ist es daher unterschiedliche Leuchttypen zu kombinieren, um verschiedene Lichtstimmungen zu erzeugen:
- Ein Grundlicht hat die Aufgabe den gesamten Raum hell auszuleuchten. Es dient der Orientierung – z. B. im Flur oder auf der Treppe – und bietet bei Bedarf ausreichende Helligkeit.
- Warmes, gedämpftes Stimmungslicht sorgt für eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre.
- Das Arbeitslicht leuchtet bestimmte Bereiche, wie den Schreibtisch oder die Arbeitsfläche in der Küche gezielt aus. Es sollte blendfrei sein und keine Schatten werfen.
- Optische Highlights setzt die Akzentbeleuchtung, wie beispielsweise eine Tisch- oder Dekoleuchte.
Neben der richtigen Mischung verschiedener Lichtquellen kommt es auch auf ein gekonntes Spiel aus Licht und Schatten bzw. hellen und dunklen Bereichen an. Eintönig, beleuchtete Räume ohne Schatten erscheinen diffus und langweilig. Starke Hell-Dunkel-Kontraste und Schatten mit harten Rändern strengen das Auge an und wirken unangenehm und störend. Ausgewogene Schatten können Räume dagegen lebendig machen, indem sie Gegenstände modellieren und Oberflächen sowie Details sichtbar machen.
Ist das Konzept für die Beleuchtung gefunden, kommt es nun auf die richtigen Leuchtmittel an. Die Glühlampe wurde aufgrund ihrer Energieineffizienz vor einigen Jahren u. a. in der Schweiz und Europa verboten. Da sie ähnlich wie Tageslicht eine gleichmässige Verteilung der spektralen Lichtfarben besitzt, wird ihr Licht als besonders angenehm empfunden. Heute kommen, nachdem auch viele Halogenlampen nicht mehr verkauft werden dürfen, vorwiegend LED-Lampen zum Einsatz. Sie bieten mittlerweile eine gute Lichtqualität und sind Dank ihrer langen Lebensdauer und dem geringen Stromverbrauch besonders energiesparend. Ein weiterer Vorteil von LEDs, sie spenden sofort helles Licht. Andere Energiesparlampen brauchen oft etwas länger bis sie ihre maximale Helligkeit erreicht haben.
Folgende Kriterien sollten bei der Wahl des Leuchtmittels u. a. beachtet werden:
- Farbtemperatur: Sie wird in Kelvin gemessen und beschreibt die Lichtfarbe, welche die Grundstimmung eines Raumes bestimmt. Unterschieden wird zwischen warmweissem Licht (bis 3.300 Kelvin), neutralweissem (bis 5.300 Kelvin) und tageslichtweissem (> 5.300 Kelvin). Während warmweisses Licht als wohnlich und neutralweisses als anregend gilt, wirkt tageslichtweisses Licht konzentrations- und leistungssteigernd und ist damit für den Arbeitsplatz geeignet, um Ermüdung vorzubeugen.
- Farbwiedergabe: Der Farbwiedergabeindex (Ra oder CRI Wert) gibt an, wie originalgetreu die Farben der Umgebung wiedergegeben werden. Dies ist u. a. am Arbeitsplatz, in der Küche oder bei der Beleuchtung von Bildern wichtig. Je höher der Ra Wert, desto natürlicher ist die Farbwiedergabe. Für Innenräume sollte der Ra Wert nicht unter 80 liegen. Wer Wert auf eine originalgetreue Farbwiedergabe legt, wählt Lampen mit einem Farbwiedergabeindex von mindestens 90. Während Glüh- und Halogenlampen den Maximalwert von 100 Ra erreichen, schaffen LED-Lampen bis zu 95 Ra.
Gutes Licht lässt sich oft nur schwer beschreiben, dafür aber spüren. Dabei wirkt es in dreifacher Hinsicht. In seiner visuellen Funktion sorgt es für eine normgerechte und komfortable Beleuchtung. Als Stimmungsgeber und Gestalter unterstützt Beleuchtung die Architektur und nimmt Einfluss auf unser emotionales Empfinden. Schliesslich besitzt Licht auch eine biologische Wirkung und kann einen aktivierenden oder entspannenden Effekt ausüben.
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