Ein Aperitivo geht immer

Interview: Cools

Modernes Gartenmöbel-Setting von Cools Collection im Freien mit einem kleinen Tisch und drei Stühlen.

Gemacht für einen lauen Sommerabend im Freien: die erste Kollektion von Cools. 

COOLS ist der lässige Newcomer der Outdoor-Branche und überzeugt durch klare Linien und raffinierten Details. Hinter dem Label steht ein dynamisches Mutter-Tochter-Duo – Stefania Andorlini und Maria Francesca Ayyagari. Gemeinsam mit dem Architekten Bernhard Mende entwerfen sie Möbel, die eine filigrane Ästhetik und das Lebensgefühl eines lauen Sommerabends zelebrieren. Wir haben mit den beiden Gründerinnen über Leidenschaft, Capri und den kreativen Prozess gesprochen.

Mutter-Tochter-Duo hinter dem Label Cools, Stefania Andorlini und Maria Francesca Ayyagari. nebeneinander mit den Möbeln von Cools.

Das Mutter-Tochter-Duo, Stefania Andorlini und Maria Francesca Ayyagari, hat mit Cools ein Herzensprojekt realisiert.

Wie ist COOLS entstanden und was ist eure Intention?
Francesca: Meine Mutter ist Interior Designerin und hat seit Jahren im Rahmen ihrer Projekte selbst Möbel entworfen – oft nur als one-offs, Prototypen oder Unikate. Ich fand schon immer, dass sie diese auch in einer grösseren Auflage produzieren sollte. Als ich mich vor drei Jahren neu orientieren wollte, passte es gut, dass wir dieses Projekt gemeinsam angingen. Ich hatte da schon länger den Wunsch, etwas Eigenes zu machen mit einem Produkt, mit dem ich mich auch identifizieren kann. Heute ist meine Mutter noch immer für das Kreative zuständig und ich für den kommerziellen Bereich. Die Intention ist es, eine Marke zu schaffen, die wir auf dem Markt gerne sehen möchten, die unsere gemeinsame ästhetische Empfindung und unser Verständnis eines Lebensgefühls einfängt. Uns ist die Liebe zu den Objekten, die man ein Leben lang um sich haben möchte sehr wichtig. Das widerspiegelt auch unser Slogan: «Contemporary Objects of Love».

Wie viel Mut braucht es, in turbulenten Zeiten ein neues Unternehmen zu gründen?
Stefania Andorlini: Man weiss zum Glück nicht genau, was alles auf einen zukommt, und stellt sich das immer einfacher vor. Aber es braucht natürlich immer Mut, um zu starten.
Francesca: Ich denke, dass es neben Mut vor allem um Durchhaltevermögen geht, denn jedes Unternehmen ist an einem gewissen Punkt mit Turbulenzen konfrontiert. Die Pandemie war unsere erste Probe.

Die erste Kollektion umfasst fünf auserwählte Produkte. Wie lange habt ihr an der perfekten Zusammensetzung gearbeitet?
Francesca: Die erste Kollektion ist eher unkonventionell entstanden, da wir bereits den «N’ICE» Table hatten. Bis auf den Ottoman hatten wir die Kollektion in etwa einem Jahr zusammen.
Stefania: Wir haben gemerkt, dass wir dieses Lebensgefühl, welches wir leben wollen, im Outdoorbereich nicht finden. Die Schlussfolgerung daraus war, dass wir diese Kollektion selbst machen müssen. Der «Capri» Stuhl war der erste neue Entwurf der Kollektion, dazu brauchte es natürlich einen Tisch. So ist der «Bond» Tisch entstanden. Den «N’ICE» Table habe ich bereits vor vielen Jahren entworfen. Die Loungechairs sind aus dem Bedürfnis entstanden, dass wir immer um den Tisch herumstanden und keine passende Sitzmöglichkeit hatten. Und mit den neuen Möbeln ist etwas Spannendes passiert: Wir haben gemerkt, dass wir den ganzen Abend mit Freunden um den «N’ICE» Table sassen – vom Aperitivo bis zum Essen. Ein neues, sympathisches Setting.  

Besonders an eurem Unternehmen ist, dass ihr mit Familienbetrieben in ganz Europa zusammenarbeitet. Wie habt ihr die passenden Produzenten gefunden und wie kam es zur Zusammenarbeit?
Francesca: Das war reiner Zufall. Wir haben angefangen in Italien nach passenden Produzenten zu schauen, was für uns naheliegend war. Gelandet sind wir dann aber durch eine Empfehlung in Portugal. Uns ist es wichtig, dass die Produzenten genauso begeistert sind von unseren Produkten, wie wir es sind. Wir arbeiten sehr eng mit diesen zusammen und meistens helfen sie uns, das Produkt weiter zu verbessern, weil sie sehr vertraut mit den Materialien sind.

 

Filigraner Stuhl «Capri» in schwarz mit Lehne von Cools.

Filigran und elegant: Der «Capri» Stuhl eignet sich ...

Filigraner Stuhl «Capri» in schwarz mit Lehne von Cools seitlich abgebildet.

... sowohl für den Innen- wie auch den Aussenraum.

Wie entstehen eure Produkte, könnt ihr uns ein wenig in den kreativen Prozess mitnehmen?
Stefania: Wir gehen immer von der Frage aus: Was fehlt auf dem Markt und was würden wir gerne sehen. Die nächste Frage ist, gibt es einen Markt dafür und wenn wir denken, dass dem so ist, beginnen wir Ideen und Inspiration zusammenzutragen, die dieses Lebensgefühl widerspiegeln. Der eigentliche Prozess bei einem Möbel ist dann individuell. Meistens entwerfen wir verschiedene Varianten, um zu sehen, was besser ist. Es kommt vor, dass wir einen Monat lang an einem Zentimeter eines Sessels arbeiten, gerade wenn es um die Ergonomie geht. Es ist immer ein intellektueller, gestalterischer und technischer Prozess. Der Prozess beginnt aber tatsächlich meistens mit einer Skizze – und manchmal verliebe ich mich in die Seitenansicht eines Möbels, wie es beim Loungechair der Fall war. Und von da an geht der Prozess weiter.
Francesca: Manchmal sind wir begeistert von einem Objekt und denken, alles ist perfekt. Aber nach der Fertigstellung des Prototypen merken wir, dass es leider noch gar nicht so perfekt ist. Anschliessend geht es in die nächste Iteration.

Wie würdet ihr das Lebensgefühl beschreiben, das ihr vermitteln wollt?
Stefania: Es ist ein lässiges Gefühl von Leichtigkeit, ein selbstverständlicher Chic, nicht aufgesetzt, gewollt oder steif, sondern sehr gesellig und offen. Es ist genau dieses Gefühl bei einem Aperitivo, wo alle um den «N’ICE» Table sitzen und den Moment geniessen.

Eure Produkte wie etwa der «N’ICE» Table haben einen besonderen Twist und können flexibel eingesetzt werden. Welcher Aspekt ist für euch am wichtigsten, wenn es um Gestaltung geht?
Stefania: Uns ist es wirklich wichtig, dass unsere Möbel einen Mehrwert an Lebensgefühl und Ästhetik in verschiedenen Kontexten bringen. Unsere Möbel können sich in einen barocken Garten in Südfrankreich, in einem modernistischen Anwesen in Palm Springs oder im urbanen Umfeld von Berlin integrieren. Wir mögen, dass diese Möbel überall ein Gefühl von Eleganz und Lässigkeit transportieren.

Bei euren Bildern schwingt auch eine Portion Humor mit. Wie würdest du COOLS in 3 Worten beschreiben?
Francesca: Zeitlos im Sinne von «love it for a lifetime», lässig und chic.

Eure erste Kollektion heisst Capri. Welche Verbindung habt ihr zur italienischen Insel?
Stefania: Ich liebe Capri! Capri ist definitiv der Inbegriff dieses Lebensgefühls, welches wir vermitteln wollen.

Freistellerbild des Sessels «Capri Easy» in weiss von Cools.

Der «Capri Easy» mit Ottoman gibt es in weiss oder schwarz und neu auch ...

Freistellerbil des «Capri Easy» Sessel mit Ottoman in schwarz und hellblauen Sitzkissen.

... mit passenden Sitzkissen in diversen Farben.

Was hebt euch von anderen Outdoorbrands ab?
Francesca: Die handwerkliche Qualität – wir legen viel Wert darauf und zeigen das auch mit Stolz. Zudem ist unsere Sprache originell und entspricht nicht dem Mainstream. Es ist unsere persönliche Geschichte. Auf der Messe Edit Napoli sind wir auf den Begriff «Designer–Maker» gestossen, der jene Firmen optimal beschreibt, die in kleinen Serien aber dennoch High-End produzieren. Damit können wir uns sehr gut identifizieren. Es gibt im Outdoorbereich sehr viele Objekte, die eher schwer, textillastig und preislich im oberen Sektor anzuordnen sind oder einfacher im unteren Preissegment. Wir spielen mit einer filigranen Sprache im High-End-Bereich.

Ihr seid ein Mama-Tochter-Duo. Was sind die Herausforderungen und Vorteile dieser Zusammenarbeit?
Francesca: Wir haben einen sehr schönen und freundschaftlichen Austausch, sonst hätten wir das nicht gemacht. Was von Vorteil ist: Wir teilen ein gemeinsames ästhetisches Empfinden und Lebensgefühl.
Stefania: Unsere Stärken ergänzen sich optimal, aber natürlich bringen unsere unterschiedlichen Arbeits- und Denkweisen auch gewisse Herausforderung mit sich. Francesca ist sehr strukturiert und ich bin kreativ und etwas chaotisch. Wir brauchen beides und konzentrieren uns auf die Stärken, die uns verbinden.

Könnt ihr uns bereits verraten, wo die Reise mit COOLS hingeht?
Francesca: Am Salone del Mobile im April kann man uns bei Rossana Orlandi sehen und wir werden höchstwahrscheinlich auch wieder an der Edit Napoli sein. Zudem sind neue Produkte für den Outdoorbereich in Planung und fürs nächste Jahr arbeiten wir an einer Indoor-Kollektion.

Der Frühling steht vor der Tür, auf was freust du dich am meisten?
Stefania: Ich freue mich am meisten, dass wir die Abende wieder mit Freunden draussen auf der Terrasse um den «N’ICE» Table geniessen können.
Francesca: Ein N’ICE table passte leider nicht auf meinen Berliner Balkon, aber den Capri Easy habe ich unterbekommen und freue mich auf den ersten Kaffee, den ich darauf geniessen kann, in der Sonne, die ich in Berlin schon zu lange nicht mehr gesehen habe.

www.coolscollection.com

«N’ICE» Table von Cools Collection mit Apero-Setting.

Der «N’ICE» Table ist das Herz der Kollektion und im Sommer der ideale Apéro-Tisch.