Die Installation «Ming Shan Digital Experience» soll helfen in eine tiefe Meditation einzutauchen.
Die Projekte des diesjährigen Design Preises Schweiz zeigen grosse Experimentierfreude und ein feines Gespür für nachhaltige Lösungen. Eine Auswahl der Nominierungen.
Lernwabe: Die Lernwabe ist eine modulare Raumstruktur, die wahlweise aus Karton oder aus Holz gefertigt wird. Mit ihrer Hilfe lassen sich in einem grösseren räumlichen Kontext klein dimensionierte Rückzugsorte schaffen. Von einer Architektin und einem Lehrer gemeinsam entwickelt, ist sie vor allem für den Einsatz in Schulen, Kitas oder auch öffentlichen Bibliotheken gedacht. www.lernwabe.ch, www.planidee.ch
KUORI: Viele Tausende Tonnen Bananenschalen landen jährlich im Müll. Das Forschungsprojekt KUORI, das im Rahmen einer Bachelor-Thesis am Institut Industrial Design der HGK Basel entstand, untersuchte, ob sich Bananenschalen für die Entwicklung eines bio-basierten Kunststoffs eignen könnten. Die Forschungsarbeit konzentriert sich jetzt auf die Entwicklung einer marktfähigen Schuhsohle. Ein zentrales Thema dabei ist die Vermeidung von Mikroplastik. www.linkedin.com/company/kuorimaterial
Ming Shan Digital Experience: Beschreiben lässt sich das Objekt als eine Art räumliche Installation, die geschaffen wurde, um ein tiefes Eintauchen in eine taoistische Meditation mit digitalen Mitteln zu unterstützen. Zugleich ist Ming Shan Digital Experience auch ein Forschungsprojekt, mit dem untersucht wird, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse, digitale Technologie und eine uralte Meditationspraxis auf fruchtbare Weise miteinander verbinden lassen. epfl-ecal-lab.ch, www.mingshan.ch
MÜLLEX X-LINE: Müllex X-LINE ist ein neu entwickeltes Behältersystem für Haushaltsabfälle, das Nutzerinnen und Nutzer bei der Mülltrennung und beim Recycling von Wertstoffen unterstützt. Das System lässt sich in ausziehbaren Küchenunterschränken aller marktüblichen Korpusbreiten einbauen. Eine eigens entwickelte, Ratsche erleichtert die Installation, für die nur wenige Handgriffe notwendig sind. Zudem stellt es für verschiedenste Wertstoffe die passenden Recyclingbehälter bereit. www.estragon.ch, www.muellex.ch, www.proe.ch
Öhi: Die Stabelle, ein in der Alpenregion verbreiteter, traditioneller Brettstuhl, hat aufgrund ihrer Einfachheit, ihres handwerklichen Charakters und ihrer bodenständigen Anmutung in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere Gestalter*innen zu Neuinterpretationen angeregt. Mit «Öhi» legt der Berner Designer Marc Gerber seine Version dieses Stuhltyps vor. Von seinem Vorbild unterscheidet sich Öhi durch die Zweiteilung von Sitzfläche und Rückenlehne. www.marcgerber.design
CoDeFa: In Zusammenarbeit von Designern, Architekten, Robotic-Spezialisten und Holzbauern gelang es, parametrisches Design und robotergestützte Produktion miteinander zu verknüpfen, um individuelle, vorgefertigte Holzfassaden zu generieren. Ein solches integriertes Design- und Fabrikationssystem ermöglicht die rationale Herstellung abwechslungsreicher, gut verarbeiteter und zugleich kosteneffizienter Holzfassaden.
BENU® Sea Collection: Die hochwertige Kollektion von Vorhangstoffen des St. Galler Textilverlags Christian Fischbacher wird aus dem Material SEAQUAL® YARN entwickelt. Es ist ein Polyestergarn, das zum Grossteil aus «Upcycled Marine Plastic» – aufbereitete Plastikabfälle aus dem Meer – sowie aus recycelten PET-Flaschen gewonnen wird. Es gilt als besonders pflegeleicht und strapazierfähig und ist eine nachhaltige Alternative zu neu produziertem Polyester. www.fischbacher.com, www.seaqual.org
TENSE: Bei der Entwicklung des TENSE Lounge Chairs verfolgte das junge Designerduo Panter&Tourron zwei zentrale Ziele: Einerseits sollte der Sessel zu einem neo-nomadischen Lebensstil passen. Andererseits sollte er möglichst nachhaltig gefertigt werden. Herausgekommen ist ein
minimalistischer, ausgefeilt konstruierter Sessel ohne Untergestell, der einen hohen Sitzkomfort verspricht.
www.pantertourron.com, www.cappellini.com
Save!: Beim Urin-Trenn-WC Save! wird Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung, dem sogenannten Teekanneneffekt, in Richtung eines separaten Auslasses geleitet. Feststoffe, Toilettenpapier und Spülwasser gehen derweil wie gewohnt in den Abfluss. Dadurch können die verschiedenen Abwässer nachhaltig verarbeitet und wertvolle Ressourcen wiedergewonnen werden. www.laufen.com
Die Preisverleihung findet am Freitag, 5. November 2021, um 18.30 Uhr in der Markthalle Langenthal statt.
www.designpreis.ch