Offen für Neues: Umbauen als Passion

Architektur-Porträt: Marc Völkle

Porträtbild von Architekt Marc Völkle.

Bei Umbauten gelingt es Marc Völkle, die Essenz herauszulösen und das Haus trotz des neuen Gewandes erkennbar zu belassen.

«Eigentlich habe ich mich erst unmittelbar vor der Matur für ein Architekturstudium entschieden», sagt Marc Völkle. Eine Arbeit im Gymnasium über die Umnutzung eines Getreidesilos sei das erste Mal gewesen, dass er mit Architektur und Bauen in Berührung kam. «Und auf einmal war der Berufswunsch da.» So schnell wie der Wunsch gekommen war, so gross war schon bald nach Beginn des Studiums an der ETH Zürich die Faszination für die Architektur. Und sie ist es noch immer. Begeistert erzählt Marc Völkle von seiner Ausbildung, seinen ersten Projekten und seinen Zukunftsplänen. Diese Begeisterung – und auch ein Quäntchen Glück – führten bereits unmittelbar nach Abschluss des Studiums zur Gründung eines eigenen Büros, MV Architektur. Gemeinsam mit einem befreundeten Architekten, einem Grafiker und einem Fotografen gründete der gebürtige Innerschweizer im Zürcher Kreis 3 eine Ateliergemeinschaft und betreibt zudem eine Dependance in Schwyz. Er schätzt den Austausch mit anderen und das Diskutieren von Entwürfen, um die eigene Kreativität anzuregen und im jeweiligen Projekt bestärkt zu werden.

Die Parterrewohnung im denkmalgeschützten Herrenhaus Schorno, das im 15. Jahrhundert erbaut worden ist, wurde von Einbauten aus den 1980er-Jahren befreit und in ihrer Substanz gestärkt.

Für die Renovierung wurde eng mit der Denkmalpflege zusammengearbeitet.

In Badezimmer und Küche waren die grössten Eingriffe nötig. Das Bad wurde bewusst nicht abgeschlossen, um die einstige Kleinteiligkeit zu vermeiden.

Das Bad wird wie auch die Küche durch natürliche Materialien wie Sandstein, Kalkputz und Eschenholz geprägt, wobei der Sandstein aus dem Kanton Zürich stammt und das Eschenholz aus der näheren Umgebung.

Im geschlossenen Zustand tritt der Badezimmerschrank als dreiteiliger Spiegel in Erscheinung.

Die Küche hat der Architekt selbst entworfen und von einem Schreiner anfertigen lassen.

Die schlicht gestalteten Küchenmöbel halten sich in dem historischen Gebäude dezent zurück.

Erstaunlich und alles andere als selbstverständlich ist die Bandbreite an Bauaufgaben, denen sich der junge Architekt bereits in seinen ersten Berufsjahren stellen durfte: von kleineren Umbauten über die Renovierung eines denkmalgeschützten Hauses und den Neubau eines Einfamilienhauses bis zur Planung eines Gewerbebaus. Für einen abwechslungsreichen (Bau-)Alltag mit allerlei Herausforderungen ist also gesorgt.

Ein Anbau aus Kupfer ergänzt das Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren, das grundlegend saniert wurde.

Beim Anbau, der den Essbereich aufnimmt, öffnet sich ein grosses Fenster zum Himmel und bietet …

… einen spektakulären Blick auf den Gipfel des Mythen.

Spannende Raumbezüge, Überhöhen und die ausgewählten Materialien bestimmen den individuellen Charakter des Hauses.

Bei der Kernsanierung eines Stockwerks eines Mehrfamilienhauses wurden zwei Wohnungen zu einer zusammengefasst. Wandverkleidung, Türen und Wandschränke im Eingangsbereich wurden durchgehend aus Eichenholz gefertigt und bilden eine optische Einheit.

Das Badezimmer setzt einen edlen farbigen Akzent.

Wohnbereich und Küche bilden eine grosszügige Einheit.

Die Küche ist ganz in schwarz/weiss gehalten.

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