Auf den ersten Blick erscheinen die an der Villeneinfahrt gelegenen Pavillons als ein bisschen zu gross geratene, jedoch durchaus edel verkleidete Geräteschuppen. Nichts deutet darauf hin, dass hier eine Überbauung mit insgesamt 720 Quadratmetern Wohnfläche in das Gelände eingearbeitet wurde.
«Die ursprüngliche Anfrage der Bauherrschaft bestand darin, die Villa, die bereits heute aus zwei getrennten Wohneinheiten besteht, um weitere Wohneinheiten zu erweitern», erläutert Daniel Urben von Urben Seyboth Architekten die Ausgangslage. «Eine erste Studie zeigte jedoch auf, dass die Eingriffstiefe in die historische und geschützte Baustruktur der Villa aus dem vorletzten Jahrhundert massiv gewesen wäre und die Kosten in Anbetracht der Auflagen des Denkmalschutzes unverhältnismässig ausgefallen wären. Daher empfahlen wir, das östlich von der Villa gelegene freie Gelände mit einem Neubau zu überbauen. Der Neubau sollte sich aber so in die Landschaft einfügen, dass die Erscheinung und Präsenz der Villa nicht beeinträchtigt wird.»
Unmittelbar neben der östlichen Zufahrt zur Villa fällt das Gelände zum See hin stark ab. Direkt der Villa vorgelagert bildet eine Stützmauer mit zwei Gartenpavillons einen markanten Sockel, der den klassizistischen Villengarten vom natürlichen, abfallenden Gelände stark abhebt. Dieser Sockel wird zum entwurfsbestimmenden Element. Die Fortsetzung dieses Sockels beherbergt heute die Hauptwohnzimmer aller drei Wohneinheiten. Die Ausführung des Sockels in sandgestrahltem, gestocktem Beton trägt zur optischen Verbindung der Anlage mit dem Gelände bei. Der raue Beton erinnert an etwas ausgewaschene Uferbefestigungen, wie sie am rechten Zürichseeufer doch immer wieder mal vorkommen.
Die auf diesem Sockel angeordneten Pavillons wurden mit maximalem Abstand zur Villa positioniert. Die freie Anordnung löst sie vom strengen orthogonalen System der Villa ab und lässt sie zu zufällig gesetzten Kuben im Parkraum werden. Was zufällig aussieht, ist naürlich präzise positioniert. Die konischen Zwischenräume öffnen nämlich zusätzlich den Blick und verlängern die Perspektive von einem Hauseingang zum anderen sowie von der Einfahrt zum See. Ausserdem trägt die Drehung des längs zum See gerichteten Kubus zur freieren Ansicht der Villa bei. Die s-förmige Grundform des Sockelgeschosses sowie die unregelmässige Holzbeplankung der Pavillonbauten nehmen die Wellenbewegungen des Sees auf und verleihen den Fassaden eine eigene Dynamik.