Glas und Licht

mawa design

Design von mawa wird nachgesagt, dass es unsichtbar sei. Damit sind formal reduzierte Leuchten bei gleichzeitig grosser Lichtwirkung gemeint. Dieser technisch hohe Anspruch trifft auf die Haltung des Glaskünstlers Aloys F. Gangkofner, der mit Glas dem Licht mehr Sinnlichkeit verlieh.

Drei matte, schwarze, schlanke Pendelleuchten hängen vor einer dunkelblauen Wand.

«granada»: Die äusserst elegante Pendelleuchte von mawa gibt es in den Glasvari­an­­ten Opal Anthrazit matt (im Bild) und Opal weiss matt.

Glas ist einer der faszinierendsten Werkstoffe, die menschliche Kultur hervorgebracht hat. Glas vollbringt das Kunststück, visuelle Leichtigkeit und materielle Schwere in Einklang zu bringen. Und ob Schutz oder Halt, den es gewährt, von Dauer sind, obliegt zudem dem Geschick der Benutzer*innen und dem Zufall: Das Material ist grazil und zerbrechlich. Auch das macht den Reiz von Glas aus. Die Besonderheit des lichtdurchlässigen Werkstoffs findet in seiner Herstellung ihren Anfang. Der Vorgang, bei dem aus Erde durch Feuer eine Materie entsteht, ist elementar und schöpferisch zugleich. Und er ist der Beginn eines gros­sen Rätsels. Woher kommt die Schönheit, die vom Glas ausgeht und die Menschen seit Jahrtausenden in ihren Bann zieht?

Zeitgemäss: Die Leuchten «bergamo»…

… und «vesuvio» sind konstruktiv optimiert und mit neuster Technik ausgerüstet.

Schönes Glasobjekt, gutes Licht – Aloys F. Gangkofner (1920 – 2003) ist dieser Faszination früh erlegen. Er zählt zu den bedeutendsten Glasgestalter*innen der Nachkriegszeit. 1952 fing er gemeinsam mit Glasbläsern an der Waldsassener Glasfabrik Lamberts an, alte Techniken für frei geblasenes Glas wiederzubeleben und ihre gestalterischen Möglichkeiten zu erweitern. Schon 1954 wurden seine Glasobjekte auf der X. Triennale in Mailand ausgezeichnet. Die Pendelleuchten von Aloys F. Gangkofner brachten Deutschlands Neue Sachlichkeit in Konzertsäle und Salons zum Strahlen.

Detail einer Pendelleuchte aus durchsichtigem Glas mit gewellter Oberfläche.

«pisa»: die mundgeblasene Serie aus den 1950er-Jahren ist in Kristallglas klar glänzend (im Bild), Opal weiss matt und rauchglänzend erhältlich.

Für Gangkofner war Glas die Offen­barung des Urschöpferischen. Ein erstarrtes «Dokument des zur Tat gewordenen Gedankens», wie er 1953 schrieb. Gerade bei frei geblasenen Glasobjekten, wie er sie produzierte, wird jedes Stück stetig von neuem intuitiv geformt, wodurch sie ihre Einmaligkeit ­erlangen. Er bewunderte die Spuren, die der Atem des Bläsers in den sich ausweitenden Gläsern zurückliess, und das Spiel aus Form, Farbe und Licht. Der Beleuchtungskörper diente nicht nur als Lichtobjekt, sondern interagierte auch im unbeleuchteten Zustand mit seinem gebauten Umfeld – als Gefäss, das das Geheimnis des Schönen in sich trägt. Für viele gilt mawa als Schatzjäger, der neben Eigenproduktionen Entwürfe der klassischen Moderne als Reeditionen wie von Aloys F. Gangkofner und Wilhelm Braun-Feldweg mit modernster Technik auflegt. Mit Konstruktionsabteilung, Forschung und Entwicklung sowie Lichtlabor ist das 1977 in Berlin gegründete Unternehmen heute der Lichtspezialist für individuelle Projektleuchten bis hin zu hochtechnischen Serienprodukten. Für Gründer Martin Wallroth strebt mawa Nachhaltigkeit auch im Design an: «Unsere Entwürfe müssen durabel sein, gern auch moderesistent, nach Jahren im ­Gebrauch technisch und optisch funktionieren – übertrieben ausgedrückt: auch in Würde altern. Das ist, denke ich, unser grösster Beitrag zur Nachhaltigkeit.»

Mehr unter: www.mawa-design.de

Kugelrunde Stehleuchte auf niedrigen Beinen steht auf Holzboden und versprüht warmes Licht.

«bologna»: Das Modell strahlt schlichte Eleganz aus. Neu ist es auch als Stehleuchte zu haben.

Glasleuchte hängt über einem Tisch mit schwarzem Notizbuch vor schwarzer Wand.

«venezia»: Jede Leuchte ist ein Unikat - verschiedene Glasarten, Farben des Baldachins und des Kabels sind frei kombinierbar.